Frage an Fritz Kuhn von Martin D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Kuhn
die Möglichkeit, Bahnfahrkarten online zu buchen, nutze ich gerne und oft. Weil ich oft mein Fahrrad mit auf die Reise nehme, vermisse ich die Möglichkeit, auch die Fahrradkarte online zu kaufen und einen Platz für das Rad reservieren zu lassen (was für die Fahrradmitnahme in Fernzügen verlangt wird). Für mich ergibt sich daher folgendes umständliche Verfahren: Ich muss zum Hamburger Hauptbahnhof fahren, was mich Geld und eine dreiviertel Stunde kostet, muss etwa eine halbe Stunde in der Schlange vor dem Schalter (auf DB-Deutsch „Counter“) warten und dann nach Hause zurück fahren. Zwei Stunden sind weg.
Wenn ich versuche, die Fahrradkarte direkt vor der Reise zu kaufen, riskiere ich, dass alle Fahrradplätze im gewünschten Zug besetzt sind. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass die Onlinebuchung für Personen ohne weiteres möglich ist, für Fahrräder aber nicht. Ich habe also zwei große Bitten: Können Sie sich dafür einsetzen, dass die Bahn endlich die Möglichkeit schafft, auch Fahrradkarten per Internet zu buchen?
Können Sie mir helfen, wenigstens eine plausible Erklärung dafür zu bekommen, weshalb das nicht möglich ist? Von der Bahn bekam ich auf meine Frage nur eine nichtssagende, offensichtlich von einem auf Abwimmelung programmierten Automaten verfasste Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Dittrich
P.S.: Diesen Brief schicke ich an Sie, weil ich in „Abgeordnetenwatch“ gesehen habe, dass Sie auch Fragen zu Verkehrsproblemen beantwortet haben.
Sehr geehrter Herr Dittrich,
wir haben bei der Deutschen Bahn AG vor Monaten angefragt, warum das Prozedere so kompliziert und aufwändig ist, eine Fahrradkarte zu erwerben, allerdings bis zum heutigen Tage keine Antwort erhalten. Aus unserer Sicht zeigt sich damit ein weiteres Mal, dass die DB AG in punkto Kundenfreundlichkeit und Transparenz stark verbesserungsfähig ist. Daher ist es umso gravierender, dass die Bundesregierung dem Mehdorn-Konzern bei der anstehenden Teilprivatisierung nicht genauer auf die Finger schaut. Wir kritisieren unter anderem, dass der Fahrkartenverkauf weiter bei der Fernverkehrssparte der neuen DB Mobility Logistics verbleibt, obwohl es sich hierbei aus unserer Sicht um einen Bestandteil der Schienenverkehrinfrastruktur handelt. Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass die Infrastruktur vom Betrieb getrennt wird, damit hier endlich Verbesserungen im Sinne eines kundenfreundlichen und komfortablen Bahnreisens stattfinden.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Kuhn