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Fritz Kuhn
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Frage von Albert B. •

Frage an Fritz Kuhn von Albert B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Werter Herr Kuhn!
Viele kritische Bürger weltweit, sicher auch Sie, haben sich über das Weltnetz nach und nach über die entlarvenden Widersprüche in der US-imperialistischen Darstellung mancher "islamistischer Terroranschläge", beginnend mit dem 11.September, auseinandergesetzt und können dieser einfach nicht mehr folgen.
Wie werden es die Grünen halten in Bezug auf zukünftige, globalistische Außenpolitik, wenn man doch schon heute immer mehr erkennt, daß viele außenpolitische Konflikte von den USA selbst vorprogrammiert wurden, um sich nach Ausspielung ihrer überlegenen Waffenmacht, nach und nach alle "wertvollen" Stückchen Erde unter den Nagel zu reißen?
Die Grünen standen doch früher mal gegen US-Imperialismus. Dafür hat doch auch Joschka Brandsätze geworfen; oder liege ich da falsch?
Und jetzt duldet man einen Irak-Krieg, nach dessen offiziellem Ende mit ein paar hunderttausend Toten noch nicht einmal der ständig vorgeschobene Kriegsgrund, die Massenvernichtungswaffen, die alles rechtfertigen sollten, gefunden wurden?
Wie werden die Grünen dann ihre weitere Duldung/Mitwirkung seitens deutscher Politik an zukünftigen US-Kriegen bemänteln?
Oder gibt es für die deutsche Politik insgeheim Anweisungen, wie man sich zu verhalten habe, auch die Grünen, wenn es um die Gefolgschaft zu den US-Kolonialherren, die über verschwiegene Vertragsklauseln noch heute die BRD fest im Kriegssieger-Griff haben sollen?
Mit erwartungsvollen Grüßen
Albert Baumgärtner

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Werter Herr Baumgärtner,

Sie leben offenbar auf einer anderen Welt als ich. Dass wir und gerade auch Joschka Fischer sehr früh deutlich gemacht haben, dass wir eine militärische Intervention im Irak für den falschen Weg halten und auch die bis dahin vorgelegten vermeintlichen Beweise für nicht tragfähig kritisiert haben, müssten Sie eigentlich noch in Erinnerung haben. Erinnern Sie sich etwa nicht mehr an Joschka Fischers bekannte Erwiderung auf Rumsfelds Vortrag auf der Münchner Sicherheitskonferenz: "Ich bin nicht überzeugt" ? Auch dass die rot-grüne Bundesregierung sich einer Teilnahme am Militäreinsatz verweigert hat, trotz zahlreicher Kritik von Merkel und Co. und mit Verstimmungen in den Beziehungen zu den USA und ein paar europäischen Nachbarländern, hat die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mitbekommen, Sie anscheinend nicht. Ihre Unterstellungen unserer angeblichen Unterstützung der US-Intervention gehören zudem schlicht ins Reich der Polemik und bestimmter Mythenbildung aus linkssektierischer Ecke. Ihre Spekulationen über mögliche Anweisungen und Vertragsbindungen ins Reich der Weltverschwörungstheorien.

Mit Verlaub,

Fritz Kuhn, MdB
Bündnis 90/Die Grünen