Mit welcher Begründung, wenn ja, sind Sie gegen den Sitz von Frank Ullrich in der NADA

Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie sich auf die Diskussion beziehen, die wir im vergangenen Jahr anlässlich der automatischen Entsendung des Sportausschussvorsitzenden Frank Ullrich in den Aufsichtsrat der NADA geführt haben. Bis heute stehen die Vorwürfe im Raum, dass Frank Ullrich in seiner Athletenkarriere selbst Dopingmittel genommen hat. In den letzten Jahren hat Herr Ullrich nicht nur die Möglichkeit versäumt, für Aufklärung über seine Dopingvergangenheit zu sorgen, er hat die Aufklärung auch aktiv blockiert. Dies zeigt, dass ihm jede Sensibilität für das Thema Doping fehlt. Mit dieser Haltung kann er, nach meiner Überzeugung, nicht im Aufsichtsrat der NADA sitzen und sich glaubwürdig für einen „sauberen Sport“ in Deutschland einsetzen. Nach § 8 Abs. 5 der Satzung der NADA besteht die Möglichkeit anstelle des Vorsitzenden ein vom Ausschuss benanntes Mitglied in den Aufsichtsrat der NADA zu entsenden. Dies ist auch erfolgt. Zudem hat Frank Ullrich uns im Sportausschuss zugesichert, ein unabhängiges Gutachten zur Aufklärung seiner Dopingvergangenheit in Auftrag zu geben. Da das Gutachten bis heute noch nicht vorliegt, habe ich dies erst vor kurzem noch einmal in einer internen Besprechung gegenüber den Obleuten des Sportausschusses und dem Sportausschussvorsitzenden thematisiert.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Güntzler