Frage an Fritz Güntzler von Nicole G. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Güntzler,
Thema: Atypische Beschäftigung oder Verarmung durch Arbeit
Zwei Jahrzehnte Flexibilisierung zeigen: 1 Drittel arbeitet atypisch
Mehr als ein Drittel aller Arbeitnehmer muss mit Leiharbeit, Mini- und Midijobs, Teilzeit oder befristeten Arbeitsverträgen über die Runden kommen.
Die wenigsten entscheiden sich freiwillig dafür, ein erheblicher Teil erhält einen Niedriglohn.
http://www.uni-goettingen.de/de/06112012-mehr-als-ein-drittel-der-besch%C3%A4ftigten-arbeitet-atypisch/415395.html
41 Mio Erwerbstätige (2013) davon 12 Mio Atypisch oder verarmt durch Arbeit
Wie sehen Sie diese Entwicklung und welche Maßnahmen anhand Ihrer Arbeit als Abgeordneter führen Sie durch?
mfg, N.Grothey
Sehr geehrte Frau Grothey,
vielen Dank für Ihre Frage und das damit zum Ausdruck gebrachte Interesse an meiner parlamentarischen Arbeit. Sie fragen nach meiner Meinung zur Entwicklung atypischer Beschäftigung in Deutschland.
Die Zahl der sicheren Arbeitsplätze in Deutschland wächst und gleichzeitig ist die Zahl der atypisch Beschäftigten im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 71.000 Personen auf 7,64 Millionen gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sank der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Erwerbstätigen ebenfalls (auf 21,4%, 2012: 21,7%). Damit setzt sich der Trend aus dem Jahr 2012 fort. Damals wurden 7,89 Millionen Personen in sogenannter atypischer Beschäftigung gezählt. Dies waren 146.000 weniger als 2011.
Die Zahl der Personen in einem Normalarbeitsverhältnis nahm im Jahr 2013 um rund 380 000 Personen zu. Im Vergleich zu 2012 erhöhte sich damit der Anteil der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen an allen Erwerbstätigen auf 67,5 % (2012: 66,8 %). Der 2006 begonnene Aufwärtstrend setzt sich auch hier fort.
Die Entwicklung hin zu mehr Beschäftigung im Normalarbeitsverhältnis und die damit einhergehende rückläufige Entwicklung atypischer Beschäftigung sehe ich positiv.
Mit freundlichen Grüßen
Fritz Güntzler MdB