Frage an Friedrich Merz von Jürgen V. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Merz,
ich möchte Sie bitten, mir als Wahlbürger folgende Fragen hinsichtlich Ihres Selbstverständnisses als "Volksvertreter" zu beantworten:
1. Wie gelingt es Ihnen zeitlich ein hauptamtlicher Abgeordneter zu sein und dennoch mehrere gutbezahlte "Nebentätigkeiten" auszuüben. Haben Sie noch die Zeit, die Gesetze zu lesen, über die Sie als Volksvertreter abstimmen? Ist der Beruf des Abgeordneten also aus Ihrer Sicht nur ein "Teilzeitberuf" und müsste er dann nicht auch so bezahlt werden?
2. Wie gelingt es Ihnen inhaltlich, ein dem Bürger gegenüber verpflichteter Vertreter von dessen Interessen zu sein, wenn Sie sich gleichzeitig mehreren Arbeitgebern aus der Wirtschaft verpflichtet haben, deren Interessen zu wahren?
3. Wie soll ich als Wahlbürger wissen, ob Sie ein guter Sachwalter meiner Interessen sein können, wenn ich noch nicht einmal wissen darf welchen Arbeitgebern Sie sonst noch dienen?
4. Wie ist es zu verstehen, dass jeder kleinste Beschäftigte im Öffentlichen Dienst einen Antrag auf Nebentätigkeiten zur Genehmigung vorlegen muss und dass dieser auch nur eine sehr begrenzte Nebentätigkeit zulässt, während die wahren Entscheider in unserem Land -die Abgeordneten- unzähligen "Nebenarbeitgebern" unbegrenzt zur Verfügung stehen dürfen?
Mit freundlichem Gruß
Jürgen Velten