Frage an Friedbert Pflüger von Markus B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Plüger,
in Hessen tobt derzeit eine kontroverse Debatte, nachdem der Historiker Arnulf Baring gefordert hat, daß Migranten in Deutschland sich nicht "integrieren" müssen, sondern "eindeutschen", das heißt konkret ihre Anderssprachigkeit und nichteuropäische Kulturalität aufgeben müßten. Leider war er ungeschickt genug, gleichzeitig mit der Bemerkung, die Nazidikatur sei eine "bedauerliche Entgleisung" der deutschen Geschichte gewesen (und nicht das solitäre, bestimmende Moment der Deutschen Vergangenheit), gegen die gängige politische Korrektheit zu verstoßen, und den Linken eine Steivorlage für die übliche Polemik zu liefern. Soweit ich Baring kenne, ist er alles andere als ein Verharmloser des 3. Reiches oder des Holocousts.
Wie stehen Sie zu der These, daß wir den Migranten in Deutschland nicht nur die Akzeptanz hier geltender Gesetze und des Erlernes von Deutsch als Fremdsprache (=Integration) abverlangen müßten, sondern daß das Zusammenleben in Deutschland nur funktionieren wird, wenn ALLE hier Lebenden kulturell Deutsche sind, egal ob ihr Nachname Müller, Meier, Schmidt oder Yildirim oder Iwanow ist?
Die Realität sieht so aus, daß die Migranten genau dieses ablehnen, weil sie nach Deutschland nicht wegen unserer Kultur oder Landschaft eingewandert sind, sondern unserer Sozialsysteme.
Soll man das, kann man das korrigieren oder bleibt letztlich alles so wie es ist, inklusive der gesellschaftlichen Kolleteralschädden a la Rollbergviertel u. a.?
Mit freundlichen Grüßen
Markus Breinig
Sehr geehrter Herr Breinig,
ich verlange keine Assimilation, sondern empfinde das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen - auf der Grundlage des Rechts - als Bereicherung. Auf meiner Homepage http://www.friedbert-pflueger.de finden Sie in der Rubrik "Pflüger bezieht Stellung" mein Integrationskonzept (eingestellt am 11. Juli 2006).
Mit besten Grüßen
Friedbert Pflüger