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Friedbert Pflüger
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Frage von Robert I. •

Frage an Friedbert Pflüger von Robert I. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Lieber Herr Dr. Pflüger,
ich verfolge schon seit längerer Zeit die Berliner Landespolitik und weiß, dass auch die CDU gerne mit unkorrekten Tatsachenbehauptungen spielt und ihre Argumente eher normativer als empirischer Natur sind. So geschehen zuletzt am 24.08.2006 bei Ihrer Rede am Kudamm mit Unterstützung von Bundeskanzlerin Dr. Merkel. Sie propagierten bezüglich des Moscheenbaus in Berlin-Pankow, ich zitiere, dass „eine muslimische Sekte“ ein Gotteshaus im Pankower Stadtteil bauen will und dass Sie das nicht hinnehmen werden.

Eins verstehe ich nicht: Sie als CDU-Bürgermeisterkandidat sprechen bezüglich der Ahmadiyya-Gemeinde von der Gefahr einer „muslimischen Sekte“, wohingegen der Regierende Bürgermeister, die Senatsinnenverwaltung Abt. II (Verfassungsschutz) und sogar die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Wanjura, die ja Ihrer Partei angehört, von einer friedlichen und „mitbürgerlichen“ muslimischen Gemeinde sprechen, die zu keinem Zeitpunkt negativ aufgefallen ist.

Meine Frage: Wer spricht hier die UNWAHRHEIT !?!

Mit freundlichen Grüßen

Robert Irmscher

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Irmscher,

fragen Sie die führenden Vertreter der muslimischen Organisationen in Berlin, mit denen ich in engem Kontakt stehe, mal nach dem Charakter der Ahmadiyya-Gemeinde! Übrigens - ich habe nie gesagt, dass die Ahmadiyya-Gemeinde gefährlich sei. Das ist mit dem Begriff "Sekte" auch nicht gemeint. Für mich ist etwas Anderes ausschlaggebend: Es gelten das Grundrecht der Religionsfreiheit und das Baurecht. Wenn keine rechtlichen Bedenken entgegenstehen, kann die Moschee selbstverständlich gebaut werden. Ich werde mich dann ggf. sogar für einen Schutz der Baustelle bzw. der Moschee einsetzen.

Dennoch muss die Frage erlaubt sein - und die richtet sich vor allem an den Imam der Ahmadiyya-Gemeinde - ob es klug ist, die Moschee in einer Gegend zu bauen, wo kein einziges Mitglied dieser Gemeinde lebt. Die Bevölkerung darf nicht das Gefühl haben, dass ihnen etwas aufgepfropft wird, weil das Ablehnung und Unfrieden stiftet. Das Einverständnis zum Bau einer Moschee muss vielmehr aus dem Miteinander der Menschen wachsen. Dann ist es auch ein wichtiger Beitrag zur Integration.

Mit besten Grüßen
Friedbert Pflüger