Frage an Friedbert Pflüger von Joschka B. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Pflüger,
mit Entsetzen habe ich gerade folgenden Satz Ihrer Partei auf der Seite des Landesverbandes der CDU gelesen:
"Man reibe sich verwundert die Augen, dass andere Parteien angesichts des Wahlkampfes und der beinahe geglückten Bombenattentate in Deutschland nun endlich auch reagieren wollten."
Ich empfinde es als geschmacklos, dass Sie im Zusammenhang mit den schrecklichen Anschlägen das Wort "geglückt" verwenden, denn ich hätte es nicht als Glück empfunden, wenn die Bomben explodiert wären.
Werden Sie sich von dieser Formulierung "geglückte Bombenattentate" distanzieren bzw. sie selbst noch mal verwenden?
Mit freundlichen Grüßen
Joschka Bremer
Sehr geehrter Herr Bremer,
ich habe mir den von Ihnen zitierten Satz, es handelt sich um ein Zitat des innenpolitischen Sprechers der Berliner CDU-Abgeordnetenhausfraktion, Frank Henkel, soeben mehrfach kritisch durchgelesen. Ich kann darin keine Geschmacklosigkeit erkennen! Wenn Sie die Nachrichten in den Medien verfolgen, werden Sie häufig von "missglückten" oder "beinahe geglückten" Attentaten oder Anschlägen hören und lesen. Diese Wortwahl entspricht - auch nach meinem Sprachempfinden - mit Sicherheit nicht einem Ausdruck von Freude über Bombenattentate. Im Gegenteil. Darin drückt sich Erleichterung aus, dass es nicht zum Anschlag kam. Und genau das hat auch Frank Henkel, zuständig für "Inneres" in meinem Regierungsteam, damit gesagt.
Mit besten Grüßen
Friedbert Pflüger