Frage an Friedbert Pflüger von Dagmar M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Mesenberg,

durch die flexible Schulanfangsphase werden Kinder in einer Altersmischung von 5 ½ bis fast 9 Jahren in einer Lerngruppe unterrichtet. Dabei ist es egal, ob sie hochbegabt sind, ihnen die Schulreife fehlt, sie über keine oder unzreichende Deutschkenntnisse verfügen, ob ein sonderpädagogischer Förderbedarf besteht oder ob sie normal und altersgemäß entwickelt sind. Das macht keinen Sinn! Die Lehrkräfte sind nicht ausreichend auf die neue Aufgabe vorbereitet. Sie müssen mit den ggf. extrem differenzierten Lernvoraussetzungen der Kinder umgehen. Eine entsprechende personelle Ausstattung oder deutlich verringerte Klassengrößen stehen nicht zur Debatte. Durch die fehlende Eingangsuntersuchung (so nur in Berlin!) wird die Diagnostik dem Zufall überlassen. Die Lehrer sind dafür nicht ausreichend qualifiziert. Der Einsatz von Sonderpädagogen für zwei Stunden pro Woche in den ersten Klassen, um sich gezielt um Risikokinder zu kümmern, ist nicht effektiv. Die Stunden für sonderpädagogische Unterstützung werden pauschal für jede Schule zugewiesen. Die Verteilung der Stunden ist nicht dem Schulbedürfnis angepasst. Ob und wie viel bei dem einzelnen Kind ankommt, ist dem Zufall überlassen. Es fehlen Förderklassen zum Spracherwerb, die konzentriert das Problem fehlender Sprachkenntnisse angehen. Deshalb wollen wir vor Schuleintritt eines Kindes eine Überprüfung der Schulfähigkeit in Verbindung der Gesundheitsuntersuchung (U 8). Ferner eine sonderpädagogische Diagnostik durch Experten vor Schulbeginn sowie ggf. optimale sonderpädagogische Förderung. Deshalb müssen die Ersten Klassen an den Sonderschulen erhalten werden!

Mit besten Grüßen
Friedbert Pflüger