Frage an Friedbert Pflüger von Jana B. bezüglich Frauen
Diskriminierung in der CDU
Gern kritisieren Sie Klaus Wowereit als "Partybürgermeister", ermag es wohl manchmal übertreiben. Jedoch habe ich manchmal das Gefühl, dass führende CDU-Politiker Wowereit eher wegen seiner offen gelebten Sexualität kritisieren und dass in der CDU dieses immmer noch als Tabu-Thema gehandhabt wird. Es gibt ja imemr mal wieder jemand, der hier offen lebt. Man erinnere sich nur an Peter Kurth (der dafür bei der Wahl zum Landesvorsitz bestraft wurde ?) oder die lesbische Astrid Jantz aus Lichtenberg.
Ich mache mir als lesbische Frau schon Gedanken, ob die CDU für mich die richtige Partei ist, wobei politisch aktive Lesben wie Astrid Jantz mich dann ermutigen, die Partei zu wählen.
Wie gehen Sie mit diesen Fragen in Ihrer Partei um? Kann die Sexualität praktisch gesehen in der CDU ein Hinderungsgrund sein, um Kandidat zu werden ?
Sehr geehrte Frau Bock,
gleich nach meiner Nominierung zum Spitzenkandidaten habe ich auf dem Neujahrsempfang der LSU (die Lesben und Schwulen in der Union) ein Grußwort gehalten. Auch um damit ein Zeichen zu setzen - sowohl nach außen als auch in die Partei hinein. Ich habe dort auch für eine weitere rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geworben - konkret im Steuerrecht, Erbschaftssteuerrecht sowie im Beamtenrecht. Gerade erst habe ich mit Volker Beck und anderen den Berliner CSD eröffnet. Das macht mir Spaß, wie auch neulich mein Besuch des schwul-lesbischen Stadtfestes rund um den Nollendorfplatz. Wenn Sie also mich persönlich fragen: Ob jemand schwul oder lesbisch ist, ist seine oder ihre Privatsache - nicht mehr und nicht weniger. Ich glaube, dass das auch die Meinung der übergroßen Mehrheit unserer Mitglieder ist. Wo immer das nicht der Fall sein sollte - und ich es mitbekomme - werde ich als Spitzenkandidat für meine Position werben. Ich bitte Sie daher sehr herzlich um Ihr Vertrauen für mich und meine Partei am 17.
September.
Mit besten Grüßen
Friedbert Pflüger