Zitat "Ich setze mich dafür ein, dass wir mit sozialen Programmen vorhandenen Wohnraum neu nutzen: Mit Förderprogrammen für ... und Wohnungstausch ..." Welche konkreten Vorschläge gibt von Ihnen?
Vielen Dank für Ihr Interesse am Thema "Bezahlbares Zuhause", Frau Z..
Um der Wohnungsnot und den steigenden Mieten entgegenzuwirken, setze ich persönlich folgende Prioritäten im Rahmen unseres 8-Punkte-Plans [*]. Zunächst ist es wichtig, den nachhaltigen Neubau weiter zu forcieren, da hier nach wie vor Nachholbedarf besteht. Allerdings sehe ich auch großes Potenzial in der effizienteren Nutzung des bestehenden Wohnraums.
Zum Beispiel Förderprogramme für den Umbau von Bestandsimmobilien: Durch die Schaffung von Einliegerwohnungen können wir zusätzlichen Wohnraum aktivieren, ohne neue Flächen zu versiegeln. Parallel dazu setze ich auf Förderung des Wohnungstauschs, insbesondere zwischen den Generationen, ergänzt durch Konzepte wie "Wohnen für Hilfe". Dies ermöglicht eine bedarfsgerechtere Verteilung des vorhandenen Wohnraums.
Sie, Frau Z., haben ein besonderes Interesse am Wohnungstausch bekundet: Viele ältere Alleinstehende und Paare haben heute mehr Wohnraum, als sie eigentlich benötigen und unterhalten wollen. Sie sollten bevorzugt Zugang zu barrierefreien Wohnungen aus dem kommunalen Wohnungsbau erhalten, wenn sie im Gegenzug ihre bisherige Wohnung jungen Familien und Wohngemeinschaften von Menschen in Ausbildung zur Verfügung stellen.
"Wohnen für Hilfe" ist ein verwandtes Konzept, bei dem ältere Menschen in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben, aber zeitweise jüngere Menschen zu günstigen Konditionen bei sich aufnehmen, die ihnen im Gegenzug z.B. beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit helfen. Die Vermittlung solcher Wohn-Paare ist dabei das zentrale Element. Das ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und wirkt dem Trend zur Vereinsamung entgegen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass laut Statistischem Bundesamt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Deutschland in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen hat - von etwa 35 Quadratmetern nach der Wende auf 47,5 Quadratmeter im Jahr 2023 [**]. Dies zeigt, dass wir über erhebliche Wohnraumreserven verfügen, die wir besser nutzen könnten.
[*] 8-Punkte-Plan für bezahlbaren Wohnraum: https://gruene-brandenburg.de/startseite/single-news/buendnisgruene-stellen-8-punkte-plan-fuer-bezahlbaren-wohnraum-in-brandenburg-vor
[**] Quelle für die Zahlen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1403353/umfrage/entwicklung-der-wohnflaeche-pro-wohnung-und-pro-kopf-in-deutschland/
Freundliche Grüße
Frederik Hahn
PS: Auf meinem Instagram-Account gibt es dazu auch ein kurzes Video, von dem ich unten einen Ausschnitt angehängt habe. https://www.instagram.com/hahn_frederik/