Frage an Franziska Becker von Heike M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Franziska Becker,
mit der aktuellen Entwicklung einer indoktrinären staatlichen Sexualerziehung an Berliner Grundschulen überschreitet der Staat in unzulässiger Weise seine Kompetenzen. Der umstrittene Medienkoffer „Familien, Lebensweisen und sexuelle Vielfalt“, mit dem die Grundschulkinder weg vom Leitbild der natürlichen Vater-Mutter-Kind-Familie zu unterschiedslos wertschätzender Offenheit
für alle denkbaren sexuellen Alternativen und Lebensweisen erzogen werden sollen, ist nicht hinnehmbar. Zum Schutz des Kindes schreibt das Grundgesetz, Art. 6 fest: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die ihnen zuvörderst obliegende Pflicht.“ Dieses Grundrecht wird vom Staat untergraben, wenn die Kinder durch die Schule ab der ersten Klasse fächerübergreifend mit möglichst vielen Spielarten sexueller Identität indoktriniert und persönlichkeitsverletzend sexualisiert werden, ohne daß die Eltern das Recht haben, dies zu verhindern. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sieht in der Berliner Initiative zur „Sexuellen Vielfalt“ deshalb „einen massiven Eingriff in die elterlichen Erziehungsrechte“.
Es ist richtig und gut, daß Eltern und Schule bei der Erziehung und Bildung der Kinder Hand in Hand gehen. Die grundsätzliche Werteerziehung und Werteorientierung aber ist und bleibt Aufgabe der Eltern. Dies betrifft in ganz besonderem Maße den hochsensiblen Bereich der Sexualität, in dem ein Kind durch ungebetene Einwirkung Dritter seelisch sehr verletzt werden kann.
Bitte legen Sie deshalb Ihre Haltung zu folgender Frage offen: Erkennen Sie an, daß Sexual- und Werteerziehung um des Kindes willen in erster Linie Recht und Aufgabe der Eltern ist und sprechen Sie sich dafür aus, daß „sexuelle Vielfalt“ in ihrer ganzen scham- und persönlichkeitsverletzenden Bandbreite kein Lehrstoff des Grundschulunterrichtes sein darf?
Mit freundlichen Grüßen
Heike Meyer
Sehr geehrte Frau Meyer,
vielen Dank für die Anfrage, die ich mit einem eindeutigen NEIN beantworte.
Ich kann den Vorstellungendes „natürlichen Vater-Mutter-Kind-Familie-Leitbildes“ nicht folgen, weil es nach meiner Erfahrung nicht der Realität entspricht. Ich sehe auch keine staatliche unzulässige Kompetenzüberschreitung mit dem o.a. Medienkoffer. Persönlichkeitsverletzungen sehe ich somit auch bei der staatlichen Sexualerziehung an unseren Berliner Grundschulen nicht. Sie ist sowohl dort als auch bei den Eltern gut aufgehoben. Und ich betrachte es als positiv, wenn Kinder, als ideale Folge von schulischer Sexualerziehung, nach Hause kommen und ihren Eltern Fragen stellen dürfen. Sicherlich fällt es manchen Eltern erst einmal nicht leicht, mit ihren Kindern über Sex und Sexualität zu sprechen. Ich bin aber davon überzeugt, dass schulische und elterliche Sexualerziehung Kinder vor sexuellen Übergriffen schützen können.
Das „Thema“ erfolgt für die Beteiligten gut vorbereitet, sehr behutsam und wird im Vorfeld durch die LehrerInnen mit den Eltern durch entsprechende Informationen und Rückkoppelungsmöglichkeiten vorbereitet. An einigen Grundschulen wird sogar das Theaterstück „Darüber spricht man nicht“ aufgeführt.
Sexualisierung findet m.E. nicht in der Schule, sondern zuallererst in den Medien (u.a. frühkindlicher TV-Konsum), der Werbung (u.a. sexistische Werbeplakate im öffentlichen Raum), bei der Kleidung, Spielzeug (PC-Spiele) etc. statt. Es kommt vielmehr darauf an, dass Eltern in Kooperation mit LehrerInnen, unsere Kinder zu starken Persönlichkeiten entwickeln, z.B. in dem sie ihnen ein gutes Vorbild sind, sie motivieren und stärken, in all dem, was sie tun.
Darüber hinaus unterstütze ich Projekte, die Homophobie in Schulen und auf der Straße bekämpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Franziska Becker