Frage an Franz Untersteller von Frank L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Untersteller,
was würden Sie und die CDU in BW unternehmen, um die Bildung in BW zu verbessern und wie würde die Finanzierung erfolgen? Wie stehen Sie dazu, dass in BW und in Stuttgart Kindern ausländischer Mitbürger keinerlei christliche Grundlagen vermittelt werden und sie stattdessen z.B. islamischen Unterricht erhalten und damit an einer der wichtigsten gesellschafltichen Themen eine "Anti- Integration" auf staatliche Kosten erfolgt?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr Lehmann,
die Positionen der CDU bitte ich Sie direkt bei der CDU zu erfragen.
Was Ihre Fragen zur Verbesserung der Bildung in BW sowie der Finanzierung betrifft, gibt es aus Perspektive der Grünen Landtagsfraktion die folgenden Prioritäten:
Wir stehen für die konsequente bestmögliche individuelle Förderung jedes Kindes. Konkret heißt das, dass wir alle Schularten stärken wollen: Zum Beispiel muss bei den Gymnasien das G8 schülergerechter ausgestaltet werden, bei der Haupt-Werkrealschule wollen wir die Notenhürde nach Klasse 9 streichen und möglich machen, dass die (Haupt-)Schulen im Ort bestehen bleiben. Das gelingt, indem wir den Schulen gestatten werden, gute pädagogische Konzepte mit mehreren Bildungsniveaus an einem Standort anzubieten. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Ganztagsschulen ausgebaut und im Schulgesetz verankert werden.
Wichtig ist uns auch die Einrichtung eines Unterstützungssystems an den Schulen durch mehr Schulsozialarbeit (drittelfinanziert durch das Land) sowie Heilpädagogen und Sonderpädagogen, die die Lehrkräfte im Team unterstützen. Wir haben für diese Verbesserungen einen Stufenplan vorgesehen; mittelfristig werden die notwendigen Mehrausgaben durch die demografische Rendite gegenfinanziert.
Ihre Frage den islamischen Religionsunterricht betreffend ist es so, dass wir Grünen ein Konzept religiöser und ethischer Bildung vertreten, das von Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Ich halte es für besonders wichtig, dass alle Kinder wertevermittelnden Unterricht erhalten. Bislang gehen muslimische und konfessionslose Kinder allzu oft leer aus und haben Freistunden, wenn sie nicht den christlichen Religionsunterricht besuchen. Wir wollen deshalb für alle Kinder, den Besuch des Ethikunterrichts als Wahlpflichtfach einführen.
Gemeinsamen Unterrichtsphasen verschiedener Bekenntnisse können übrigens aus meiner Sicht sehr zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Es können Gemeinsamkeiten entdeckt, Vorurteile ausgeräumt und Wertschätzung der Sichtweise des anderen geübt werden. Das erfüllt den Zweck der Integration wesentlich besser, als wenn z.B. Islamunterricht außerhalb der Schule stattfindet.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Untersteller