Franz Schneider
ADM
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Frage von André O. •

Frage an Franz Schneider von André O. bezüglich Soziale Sicherung

Zum Ihrer Antwort zu den Renten habe ich noch eine Frage und zwar zum Punkt 2 (die beiden anderen Punkte halte ich für richtig):

Was soll diese Änderung genau bringen?

Es ist so das eine Rente nur aus der heutigen Güterproduktion bezahlt werden kann. Das heist werden heute viele Güter produziert können viele Renten gezahlt werden, bei wenigen Gütern wenig Rente.

Den Kapitalmarkt dazwischen zu schalten hat dagegen nur den Nachteil das Sie alle Rentner den Risiken des Kapitalmarktes aussetzten.

Es macht ansonsten überhaupt keinen Unterschied. Warum? Ich kann es Ihnen kurz bildlich beschreiben:

Umlagesystem: Einzahler gehen in die Bank und zahlen den Rentenbeitrag ein. Ein Rentner kommt und habt das Geld ab.

Kapitalgedecktes System: Einzahler kommen herein und kaufen Aktien, geben dafür Geld. Ein Rentner kommt und verkauft genau diese Aktione und erhält dafür Geld.

Was sich der Rentner für die Rente leisten kann hängt einzig von der aktuellen Güterproduktion ab. Von der haben wir ja reichlich. Das Problem ist ja nur das, von Ihnen auch beschriebene, das versicherungsfremde Leistungen aus der Rentenkasse genommen werden und das Kapitaleinkommen ausen vor gelassen werden.

Sind sie daher immer noch der Meinung die Rente zu privatisieren?

Antwort von
ADM

Sehr geehrter Herr Ott.

Es geht uns nicht um eine Privatisierung der gesetzlichen Rentenkassen. Die Rentenkasse soll auch weiterhin unter der Kontrolle des Staates stehen, allerdings unter anderen Voraussetzungen:

o Die Verwaltung der Beiträge sollten der Bundesbank zugeordnet werden, um weitere politisch veranlasste Zugriffe zu unterbinden, denn Rentenbeiträge sind Treuhandgelder, und keine Ersatzsteuern!
o Stopp der Entnahme für versicherungsfremde Leistungen von jährlich ca. 50 Milliarden EURO aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Rente aus der Rentenkasse darf nur erhalten, wer auch in die Kasse einbezahlt hat. Die Entscheidung der Regierung, Renten auch an andere Personen ohne eigene Beitragsleistung zu zahlen war eine politische Entscheidung, und ist demnach auch von allen Bürgern unseres Landes zu tragen, und nicht nur von den Zwangsversicherten der gesetzlichen Rentenkassen.
o Eine kostenorientierte Verwaltung der Rentenversicherung.
Zurzeit gibt es in Deutschland 26 verschiedene Rentenkassen, die von ca. 75.000 Bediensteten verwaltet werden. Diesen Luxus leistet sich in Europa allein Deutschland. Eine Rentenkasse, von nicht beamteten Angestellten verwaltet würde ausreichen, bei einheitlichen Grundbedingungen und vereinfachter Rentenberechnung: Rentenhöhe Beitragsleistung und Beitragszeit.

Diese Rentenkasse könnte eine "Volksversicherung" sein: Alle Bürger innerhalb bestimmter Altergrenzen zahlen ein (wie in Dänemark, Niederlande, Schweden, Schweiz und Finnland).

Oder eine "Erwerbstätigenversicherung": Alle Erwerbstätigen zahlen ein (wie in Belgien, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Irland, Portugal, Großbritannien, Luxemburg und Österreich).

Unter diesen Bedingungen könnten aus Teilen der Beiträge kapitalfinanzierte Rücklagen geschaffen werden.

Aber was macht unsere derzeitige Regierung? Laut Aussage von Herrn Hermann-Otto Solms (Bundesschatzmeister der FDP und Vizepräsident des Deutschen Bundestages) bei "Sabine Christiansen" am 12.3.06, arbeitet ein Arbeitskreis z. Zt. an den Bedingungen für eine weitere "Altersbezüge" Kasse, speziell für unsere Politiker (!) - sind Sie nicht auch gespannt eines Tages zu erfahren, wie die Bedingungen für die Beitragszahler dieser Kasse ausgestaltet sein werden?

Mit freundlichen Grüßen
Franz Schneider