Frage an Frank Uwe Walpurgis von Jens D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Frage:
Aus den Medien konnten wir entnehmen, dass das Reinhard-Nieter-Krankenhaus, in Trägerschaft der Stadt Wilhelmshaven,ihre Pflegeschüler um 30% geringer entlohnt als die an der gleichen Pflegeschule lernenden Pflegeschüler des Nordwestkrankenhauses Sanderbusch.
Wie stellen sie sich zu dem Problem, dass öffentliche Arbeitgeber mit dem Mittel externer Personalgesellschaften, hier DRK Schwesternschaft Übersee, sich dem Tarifgefüge entziehen und diese Ungerechtigkeit (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) auf dem Rücken der Pflegeschüler, die sich nicht wehren können, ausgetragen wird?
Dieser Vorgang ist leider wieder einmal ein sehr betrüblicher Umstand, der erneut aufzeigt, dass der Mensch, der arbeitende Mensch und der einkommensabhängige Mensch, oft zum "Sparschwein" missbraucht wird.
Auf jeden Fall ist es richtig, dass die unterschiedliche Bezahlung moniert und dass eine gerechte Bezahlung eingefordert wird. Da ich nicht dem Rat der Stadt Wilhelmshaven angehöre und somit wesentliche Hintergrundinformationen oft nicht habe wie meine Mitbewerber/innen, muss ich diese Informationen aus der Presse bzw. aus Gesprächen, wenn man denn an mich heran tritt, beziehen. Ein Übel ist, dass immer mehr Gesellschaften gegründet und dass vorhandene Strukturen zerschlagen werden. Benachteiligt sind all diejenigen, die dort beschäftigt sind und die auf einmal vor anderen Lohn- oder Gehaltstarifen stehen. Das ist in dieser Sache ja auch der Fall.
Natürlich ist es ungerecht, wenn die Damen und Herren soviel weniger Vergütung bekommen wie die Kollegen/Innen nur einige Kilometer weiter. Da stellt sich die Frage: was ist denn die Arbeit in Wilhelmshaven wert? Auf jeden Fall fördert es keineswegs die Motivation und es baut sich Frust auf. Dass die Ausbildung in der Trägerschaft vorgenommen wird, mag okay sein, allerdings sollte hier seitens der Stadt bzw. des RNK darauf geachtet und gedrängt werden, dass solche starken Abweichungen im Vergleich zu anderen Pflegeschülern/Innen nicht vorkommen.
Ich finde, dass jeder Arbeitgeber, ob privat oder öffentlich, eine soziale Verantwortung hat. Dies darf nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen. Ich wundere mich oft darüber, dass bei diesen ganzen "Umstrukturierungen" und Umwandlungen von Einrichtungen immer neue Posten geschaffen werden, für Geschäftsführer, Stellvertreter und Aufsichtsräte. Dort findet man meistens immer wieder dieselben Namen. Eingespart wird dagegen immer nur unten. Dass das nicht gutgehen kann, ist ja klar.
Und darum wünsche ich Ihnen Erfolg, dass die angesprochene Benachteiligung ausgeglichen bzw. abgefedert werden kann. Auf jeden Fall sollten Sie die Ratsmitglieder mobilisieren, die sicher Einfluss geltend machen können. Leider sind die Freien Wähler noch jung in Wilhelmshaven und nicht im Rat vertreten, aber wir hoffen, dass sich das ändert, um dann den "gesunden Menschenverstand" politisch einfließen lassen zu können.