Frank Uwe Walpurgis
FREIE WÄHLER
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Frage von Monika S. •

Frage an Frank Uwe Walpurgis von Monika S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Walpurgis,

in den nächsten Tagen werden Sie eine Broschüre mit Fragen unseres „Fördervereines zur Gründung einer Pflegekammer in Niedersachsen e.V. erhalten. Vorab eine der brennnenden Fragen der Pflegenden aus allen Einrichtungen, in denen Pflege stattfindet, Altenheimen, Krankenhäuser und Palliativeinrichtungen: wie soll eine sichere Versorgung der Bevölkerung in Bezug auf Pflege stattfinden, wenn immer mehr Stellen abgebaut werden?

Zwar sind Ansätze zu Verbesserungen in dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz zu erkennen,
aber solange Politiker nicht wahrnehmen, wo überall Pflege stattfindet, im Bereich SGB XI und SGB V, Personalbemessungsinstrumente nicht vorhanden sind, fragen wir:
möchten Sie
- z.B. im Krankenhaus von gehetztem Personal gepflegt werden, das nie Zeit für Sie hat
- möchten Sie Ihre älteren Angehörigen in Heimen haben, die dem Teufelskreis
„Nicht genug Trinken, Desorientiertheit, Sturz „ nicht entrinnen können?
Die Pflege braucht eine Selbstverwaltung, um die Berufsaufsicht fachlich autonom durchführen zu können.
Wie können und wollen Sie und Ihre Partei dieses Anliegen unterstützen?

Antwort von
FREIE WÄHLER

Das ist eine sehr gute Frage, die anscheinend bei den derzeit regierenden Politikern und Verantwortlichen anscheinend bewusst oder auch durch fehlende Sachkenntnis in den Hintergrund gedrängt wird. Vorab: ich bin nicht der Sozialexperte, weiß aber um die Problematik ein wenig aus meinem beruflichen und privaten Hintergrund.

Es ist beängstigend, dass in vielen Bereichen Stellen abgebaut und "eingespart" werden, so auch im Pflegebereich. Dass damit eine Unterversorgung besteht, wird anscheinend billigend in Kauf genommen. Eine menschenwürdige Pflege im Alter ist damit nicht mehr gegeben - eine Schande für ein Land wie Deutschland.

Natürlich möchte ich nicht in einem Krankenhaus oder einer Reha-Einrichtung untergebracht sein, wo man sich um Patienten nicht (ausreichend) kümmern kann. Und es wäre ein belastender Gedanke, Angehörige im Alter in Einrichtungen zu wissen, wo die Menschenwürde eine Nebenrolle spielt.

Aber die Würde betrifft auch das Personal, die Menschen, die ihre Arbeit machen und immer mehr gehetzt werden und in Zeitdruck kommen und sich um die Patienten nicht entsprechend kümmern können. Es ist ein Teufelskreislauf, dem natürlich Einhalt geboten werden muss!

Was kann man tun? Die Beiträge für die Pflegeversicherung sind mehrfach gestiegen, die Kosten scheinen zu explodieren? Sollten die Freien Wähler in Verantwortung tragende Positionen kommen, muss auf jeden Fall eine Bestandaufnahme, eine Inventur, gemacht werden. Wichtig ist, dass nicht nur von grünen Tischen entschieden wird, sondern dass die Menschen auch zu Wort kommen, die in ihrem täglichen Arbeitsumfeld mit den Konflikten und Problemen konfrontiert werden. Praxis vor Theorie - Situationen verstehen! Was mir auch Sorgen macht sind die Kosten. Aber ich denke, dass dieser Bereich einer ist, wo der Solidargedanke zum Tragen kommen muss. Und was ebenfalls ein Ansatz sein könnte, dass neben der Pflegeversicherung eine private Absicherung, staatlich gefördert und kontrolliert, stattfindet, wie bei einer Lebensversicherung. Auf jeden Fall besteht akuter Handlungsbedarf und ich wünsche Ihnen, dass Ihr Ansinnen von motivierten Sachverständigen angepackt wird!