Frage an Frank Peters von Sebastian W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Peters,
im Programm der Berliner FDP sind Studienentgelte ausdrücklich zugelassen. Inwiefern hat sich also die Situation an den Berliner Hochschulen unter rot-rot so verbessert, so dass folgendes Zitat aus dem Bundestagswahlprogramm 2002 nicht mehr gilt?
(ZITAT) Daher lehnt die FDP die Einführung von allgemeinen Studiengebühren zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab. Die Situation vieler Hochschulen spottet einer Kostenpflichtigkeit von akademischer Ausbildung.(ZITAT ENDE)
Weiterhin
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Werk
Hallo Herr Werk,
die Situation hat sich nicht gebessert. Die Einführung von Studiengebühren müsste an einige Bedingungen geknüpft sein, bevor wir ihr zustimmen würden. Die Wichtigste ist, dass die Einnahmen aus Studiengebühren ausschließlich den Universitäten zugute kommen müssten. Studiengebühren wären nur dann sinnvoll, wenn die Ausstattung und die Leistungen der Universität dadurch deutlich verbessert würden. Dazu müsste die Universität selbst über die Verwendung der Einnahmen entscheiden können.
Sollten Einnahmen aus Studiengebühren jedoch in den Haushalt fließen, um die dort vielfältig vorhandenen Löcher zu stopfen, wären wir strikt gegen die Einführung. Und genau dies ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu befürchten.
Deshalb gilt die Ablehnung, wie unten beschrieben, noch immer. Wir schließen Studiengebühren allerdings nicht kategorisch aus. Unter den oben genannten Bedingungen können sie durchaus sinnvoll sein. Bei Einführung müsste sie gleichzeitig mit einer großzügigeren Stipendiatsvergabe verbunden werden, damit nicht die Situation entsteht, dass Kinder mittelloser Eltern nicht studieren können. Oder dass sie so viel arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, dass ihr Studium darunter leidet.
Viele Grüße
Frank Peters