Frage an Frank Müller-Rosentritt von Andreas G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Müller-Rosentritt,
Stichwort Mobilitätswende. Wie kann uns die Reduzierung des Anteils des Kfz-Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen gelingen? Sprich mehr Radverkehr, ÖPNV und Nahmobilität zu Fuß. Welche konkreten Maßnahmen sind dabei gerade im ländlichen Raum und am durch den ÖPNV weniger gut erschlossenen Stadtrand aus Ihrer Sicht umzusetzen und sinnvoll?
Vielen Dank und viele Grüße
Sehr geehrter Herr Gruner,
wir Freien Demokraten wollen beste Mobilität, die jeden erreicht, sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert und nutzerfinanziert ist. Dabei stellen wir uns klar gegen Verbotspolitik und Quotierungen. Statt Scheuklappen wollen wir technologieoffen heutige und zukünftige Antriebskonzepte miteinbinden. Warum? Weil wir Lösungen anbieten wollen, die verkehrsträgerübergreifend, bezahlbar und umweltfreundlich sind. Also verknüpfen wir alle Fortbewegungsformen miteinander - vom Fuß-und Radverkehr über motorisierten Individualverkehr und öffentlichen Personenverkehr bis zum Flugverkehr. Diese Mischung plus die Chancen der Digitalisierung erlauben es uns über völlig neue Möglichkeiten nachzudenken, mit denen wir zusätzliche attraktive Mobilitätsangebote in der Fläche schaffen. Mehr noch können wir so individuelle Fahrtwünsche erfüllen und Verkehr kundenorientierter ausrichten. Um das alles zu ermöglichen, sollten wir allerdings mit der Arbeit beim Personenbeförderungsgesetz beginnen, das in weiten Teilen ja noch aus den 1960er Jahren stammt! Um die Menschen im ländlichen Raum aber auch zielgerichtet erreichen, brauchen wir flexiblere Beförderungsangebote, die die bisherigen ÖPNV-Leistungen ergänzen. Ich denke dabei an per App buchbare Sammeltaxen, Shuttles und Mietwagen (Ride Sharing, Car Sharing, Ride Pooling, Ride Hailing), ebenso wie Bürgerbusse und private Kooperationsmodelle. Und das ist keine Zukunftsmusik: Andere Staaten gehen mit gutem Beispiel voran. Warum lässt die GroKo die Menschen in den ländlichen Gebieten auf Verbesserungen warten? Dazu gehört selbstverständlich ebenfalls, dass wir den Verkehrssektor in das Europäische Zertifikatehandelssystem (ETS) miteinbeziehen und dadurch die Emissionen im Mobilitätsbereich deutlich senken. Statt teuer, schlagen wir also einen wirtschaftlichen Weg ein, um CO2 zu reduzieren.
Indem wir den Kopf aus dem Sand ziehen und ein Miteinander von Verkehrsmitteln ermöglichen, schaffen wir bessere Erreichbarkeit, mehr Komfort und Service, für Bürger und Unternehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Müller-Rosentritt