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Frage von Werner B. •

Frage an Frank Mindermann von Werner B. bezüglich Verkehr

Bei der Info Veranstaltung am 30.08.2011 im Bremer Tor in Brinkum konnte nach Vorstellung des Themas „Chancen und Risiken der B6n für Bremen und die Umlandgemeinden“ durch die Herren Breeger und Körber von Bremer Bürgerinitiativen auch Seitens der Gemeinde Stuhr durch Herrn Thomsen dazu Stellung genommen werden. Dabei stellte Herr Thomsen fest, dass der Neubau der B6n und keine Neuanbindung der A281 an die A1 in HB-Arsten, auch die Verkehrsströme anziehen könnte, wodurch die Bundesstraßen Kontenpunkte Seckenhausen B51/B322 und Erichshof B6/B322 dieser Belastung nicht mehr gewachsen sein werden, zusätzlich die ansteigende Lärmbelästigung für die Anwohner nicht mehr zumutbar und unerträglich werden könnten. Komisch, dagegen ist aber den Heiligenroder Anwohnern der B439, Abkürzungsstrecke der Mautsünder von der A1/B51 zur B322/A1, alles dieses zuzumuten.
Zumal der Schwerlastverkehr nach Fertigstellung des Weser-Jade-Port in Wilhelmshaven nicht nur die neue B6n zusätzlich belasten könnte, da schon jetzt die Güter Bahnverbindung Wilhelmshaven – Oldenburg nicht wie ursprünglich geplant 2014 sondern frühsten 2016 fertig gestellt wird.
Um alle diese vorgenannten Probleme in den Griff zu bekommen, denn sonst könnte man sich den Neubau der B6n ja sparen, ist eine dringende Bemautung der betroffenen Bundesstraßen erforderlich, die B6 aus Hannover – kein Problem die LKW wieder auf die A7 zu verbannen, oder die B51 aus Osnabrück – kein Problem die LKW wieder auf die A1 zu verbannen. Wenn allein diese beiden Bundesstraßen bemautet würden, wäre die vorn genannten Probleme nicht schlimmer als heute, sondern im Gegenteil es würde nur noch Schwerlastverkehr aus Richtung Minden und der hiesige Schwerlastverkehr zu ertragen und die Mautflüchtlinge der A1 und der A7 kämen wieder dort hin woher sie bei Einführung der LKW Maut gekommen sind.
Warum ist das ein solch riesiges Problem eine Bemautung dieser beiden Bundesstraßen zu erwirken?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bohlmann,

leider konnte ich aus terminlichen Gründen an der besagten Veranstaltung nicht persönlich teilnehmen. Daher kann ich mich zu dem an diesem Abend Gesagten nicht äußern.
Sie können aber sicher sein, dass ich mein Augenmerk auf das Thema weiter halte.
Um den zunehmenden Verkehr besser anzubinden, wird in Zukunft der Anschluss der A281 an die A1 in Höhe der jetzigen Anschlussstelle Bremen-Neustadt/Stuhr-Brinkum unausweichlich werden. In Gesprächen wurde dies bereits - auch auf Bremer Seite - thematisiert. Zunächst wird aber in Bremen der Anschluss der A281 nach derzeitigen Planungsstand in Arsten umgesetzt.

Da es sich bei der B439 um eine Bundesstraße handelt, wird hier dem Zweck entsprechend auch überörtlicher Verkehr abgewickelt. Genauso wie auch auf der B51 und der B6. Dabei gibt es keine belastbaren Zahlen, die beweisen, dass es sich um Ausweichverkehre handelt. Ich kann die Aussagen der Spediteure gut nachvollziehen, wenn sie sagen, dass ein Ausweichen über die angesprochenen Bundesstraßen in unserer Region keinen Sinn macht, da der zeitliche Verlust viel zu hoch ist. In meinen Augen müssen wir bei den Verkehrsplanungen die Fakten betrachten und in Zukunft bei den Maßnahmen berücksichtigen. Das Thema Lärm ist in einer Gemeinde, die wirtschaftlich von der guten verkehrlichen Anbindung quasi "lebt", ein immer wieder zu berücksichtigender Faktor. Sie können sicher sein, dass ich das bei meinen politischen Entscheidungen stets in meinen Überlegungen mit einbeziehe.

Eine Bemautung von Bundesstraßen ist eine Entscheidung auf Bundesebene, die ich bislang aus den angesprochenen Gründen hier nicht sehe. Sie führt auch einseitig betrachtet nicht zu den von Ihnen vorhergesehenen Zustand, denn 1. haben die Verkehre massiv zugenommen (freier internationaler Warenverkehr, Verbraucher können aus einer Fülle von Angeboten wählen, der EU-Binnenmarkt, immer neue Produkte etc.), 2. führt eine Bemautung auf einer bestimmten Strecke zwangsläufig zu einem Ausweichen in andere Ortsteile, mit dann noch höheren Belastungen dort und 3. ist auch nicht bewiesen, dass es sich ausschließlich um überregionale Verkehre handelt, sondern auch Zulieferverkehre eine wichtige Rolle spielen. Gespräche mit Spediteuren zeigen mir immer wieder, dass der fließende, gleichmäßige Verkehr (ohne Ampeln und Ortsdurchfahrten) bevorzugt wird, anstelle von Ausweichstrecken. So kann viel kostensparender (trotz Maut) gefahren werden (zeitlich- und verbrauchsbedingte Gründe).

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Äußerungen meine Sichtweise darstellen konnte. Wie gesagt, ich setze mich für alle Interessen ein. Dabei lege ich Wert auf eine sachliche Betrachtungsweise. Ich selber wohne in Brinkum und wiege das eine mit dem anderen ab. Dabei nehme ich selbstverständlich den Lärm genauso zur Kenntnis, wie auch die Möglichkeiten, in kürzester Zeit auf der Autobahn zu sein und nur wenige Fahrminuten zum internationalen Flughafen aufbringen zu müssen. Bewusst habe ich mich hier niedergelassen, auch mit der Voraussicht, dass in Zukunft die Verkehre zunehmen. Ich arbeite hier mit meinen politischen Kollegen an einer guten Lösung im Sinne aller. Dabei ist auch der öffentliche Personennahverkehr ein wichtiges Thema.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Mindermann, MdL