Warum argumentieren Politiker und Medien undifferenziert und einseitig gegenüber der Öffentlichkeit?
Sehr geehrter Herr Bsirske,
wenn in der deutschen Öffentlichkeit über den vergifteten russischen Oppositionellen Alexei Nawalny gesprochen wird, dann hat sich mittlerweile die Sprachregelung „Kremlkritiker“ ziemlich flächendeckend durchgesetzt. Bei den meisten dürfte das Gefühle hervorrufen wie: ein guter Rebell gegen das Regime, ein Verteidiger demokratischer Werte, ein Robin Hood.
Aber dass der Mann auch ziemlich dunkle Seiten hat, darüber wird nicht berichtet:
- stark nationalistisch
- extrem rassistisch
- homophob
-.symathisert mit Rechtsextremen
- gegen Migranten
- fordert bewaffneten Kampf gegen Tschetschenen als „Kakerlaken“
quelle: https://www.mopo.de/news/rassistisch-rechtsradikal-homophob-nawalny-die-dunklen-seiten-des-kremlkritikers-37373234/
Herr Bsirske,
Warum zeichen Politiker und Medien in der Öffentlichkeit ein derart einseitiges Bild diese Nawalnys?
Gilt für unsere Politiker generell "wer gegen meinen Feind (Putin) ist, der ist mein Freund"?
Heike R.
Sehr geehrte Heike R.,
ich habe mich bisher nie zu Alexei Nawalny geäußert. Dennoch entspricht es nicht meinem demokratischen Verständnis, wenn ein Regime versucht, einen ernst zu nehmenden Oppositionspolitiker zu vergiften oder mundtot zu machen, weil er das bestehende Herrschaftssystem infrage stellt. Ich würde mir sehr wünschen, wenn es in allen Staaten einen gesunden politischen Wettbewerb geben würde, bei dem der Austausch von Argumenten im Vordergrund steht.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Bsirske