Frage an Frank Brauer von Mathias H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag
Wie stehen Sie zur Legalisierung von Cannabis ?
Danke im voraus.
Sehr geehrter Herr H.,
danke für Ihre Anfrage.
Das Verbot bestimmter Drogen steht zwangsläufig im Konflikt mit Freiheits- und Persönlichkeitsrechten, wie beispielsweise persönlicher Selbstbestimmung.
Durch die Nachfrage nach den verbotenen Konsumgütern kommt es zur Bildung eines Schwarzmarktes für diese Produkte. Wegen der Strafverfolgung wird die Ware auf Grund kartellartiger Handelsstrukturen mit einem hohen Risikoaufschlag auf den eigentlichen Beschaffungspreis verkauft.
Solche Strukturen werden in der Regel mit kriminellen Mitteln unter Anwendung oder Androhung von Gewalt etabliert und ausgebaut.
Die ursprüngliche Motivation, die Bevölkerung durch Verbot vor den Drogen zu schützen, verkehrt sich für die verbleibenden Konsumenten, die sich dem Verbot nicht unterwerfen, ins Gegenteil.
Durch Streckmittel bei vergleichsweise weniger harten Drogen wie Cannabis, kann dies zu schweren Gesundheitsschäden bei den Konsumenten führen.
Der illegale Konsum entzieht sich staatlicher, medizinischer und sozialer Kontrolle. Folgen sind unter anderem eine Erhöhung der Armutsgefahr durch Abhängigkeit und eine steigende Anzahl von Eigentumsdelikten durch Beschaffungskriminalität. Die Verelendung der Betroffenen durch die entstehenden hohen Kosten zur Beschaffung des Suchtstoffes nimmt zu.
Denkbarer Ansatz zur Abgabe leichter Drogen wie Cannabis wären Hanffachgeschäfte und Apotheken. Allerdings stehen letztere eher ablehnend dem Vorhaben gegenüber. Über den deutschen Hanfverband (https://hanfverband.de/) können Sie sich ein konkretes Bild über die möglichen Rahmenbedingungen verschaffen.
Drogenmündigkeit - Aufklärung - Entkriminalisierung - Selbstbestimmung - Entscheidungsfreiheit - Information
Mit freundlichen Grüßen
F. Brauer
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