Frage an Florian Wilde von Sandra M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Mayer,

vielen Dank für Ihre Fragen! Ja, ich habe Interesse, in den Bundestag zu gehen, darum kandidiere ich und mache Wahlkampf. Da wir in Eimsbüttel diesen Wahlkampf alle ehrenamtlich machen und es viel Arbeit ist, schaffe ich es leider nicht immer, gleich auf Fragen zu antworten - auch weil ich mich zu einigen Themen erst informieren muss.

Tatsächlich hat Rot-Grün die Etats für Bildung und Forschung anfangs erhöht und die Zahl der BAföG-EmpängerInnen ist gestiegen. Beides ist zu begrüßen. Allerdings sind m.E. weit aus höhere Investitionen in den Bildungsbereich von Nöten. Wie viel dort im Argen liegt - verrottende Gebäude, überfüllte Klassen und Seminare, kaum Raum für Individuelle Förderung, fehlende Kita-Plätze, schlecht ausgestattete Bibliotheken u.v.m. - weiß wohl jeder, der mit Bildung zu tun hat. Wie die Rot-Grünen Prioritäten aussehen, wird deutlich, wenn man den Bildungsetat (2003: 2,2 Mrd. Euro) mit dem Rüstungsetat (2003: 24,4 Mrd. Euro) vergleicht. Rot-Grün sind Panzer und Raketen offensichtlich 11 Mal wichtiger als die Bildung unserer Kinder, Jugendlichen und Studierenden! Da muss radikal umgesteuert werden - Bildung statt Rüstung! Sie fragen, ob meine Antworten nicht populistisch sind? Nun, ich halte die altbekannten Argumente: Lohnverzicht schafft Arbeitsplätze, wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es allen gut, wir müssen den Gürtel enger schnallen, es ist kein Geld da usw. für eine von Politik, Medien und Wirtschaft massiv vorangetriebene Volksverdummung. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt. Wären die Steuern heute noch auf dem Niveau von 2000, hätte der Staat 64 Mrd. Euro mehr zur Verfügung. Heute fehlt überall Geld für Bildung, Soziales und Gesundheit, weil rotgrünschwarzgelb es seit vielen Jahren den Reichen hinterherwerfen und dann noch behaupten, es gäbe dazu keine Alternative. Ich sage: Es gibt Alternativen! Geld ist genug da. Rotgrünschwarzgelb fehlt nur der Mut und Wille, den vorhandenen Reichtum unserer Gesellschaft zum Wohle aller einzusetzen. Statt dessen: Steuergeschenke für die Reichen mit der Begründung, so würden Arbeitsplätze geschaffen. Das das nicht funktioniert, erleben wir seit vielen Jahren. Und trotzdem wollen alle anderen Parteien diesen Kurs fortsetzen. Es sind wir Menschen, die diese Welt gestalten, und ich will, das wir sie so gestalten, dass alle die Möglichkeit auf ein schönes Leben haben - und darum dürfen wir die Gestaltung unserer Welt nicht den zerstörerischen Kräften des freien Marktes überlassen. Eine Stimme für die Linkspartei und in Eimsbüttel für mich bedeutet die Möglichkeit, der Politik des Sozialabbaus und der Umverteilung von unten nach oben eine deutliche Absage zu erteilen und ein kleines Fenster aufzureißen in Richtung einer Welt, in der es das Wohl der Menschen und nicht nur die Bilanzen der großen Konzerne im Zentrum stehen.

Sie haben die Wahl.