Frage an Florian Ritter von Heike S. bezüglich Bildung und Erziehung
Alle reden über Bildungspolitik. Was tun Sie und insbesondere wie würden Sie es finanzieren, dass unsere Kinder nicht mehr mit 25-30 Kindern in einer Schulklasse sitzen? Wie bekommt der Münchner Westen mehr Lehrer?
Sehr geehrte Frau Sesterhenn,
Vielen Dank für ihre Frage. Wenn wir in Bayern in den Klassen 25-30 Schüler hätten, wäre dies schon ein großer Schritt. Aktuell haben wir Klassengrößen von 30 bis 36 Schülern und die CSU hält an einer Klassengröße von 33 Schülern fest. Kleinere Klassen schafft man nur durch mehr Lehrer. Mehr Lehrer bedeutet zusätzliche Planstellen für Lehrer. Die BayernSPD fordert 1000 zusätzliche Lehrerstellen pro Jahr. Das Geld dafür ist da: Bayern gibt nur 2% seines BIP für Bildung aus. Im Bundesdurchschnitt sind es 2,3%. Für den Transrapid hatte man schnell 500 Millionen Euro im Haushalt gefunden. Bayern hat anscheinend auch soviel Geld, dass es sich die CSU erlauben kann die Erbschaftsteuernovellierung zu torpedieren. Das Bundesverfassungsgericht hat die Politik beauftragt die Erbschaftssteuer neu zu gestalten. Sollte dies nicht bis Ende des Jahres erledigt sein, werden große Erbschaften einfach nicht mehr besteuert. Dieses Geld fehlt dann komplett den Bundesländern.
Die Situation im Münchner Westen kann man nicht losgelöst von der gesamtbayerischen Situation betrachten. Lehrer fehlen einfach überall in Bayern. Die CSU hat bisher versucht einzelne Schulen, an denen der Protest besonders laut war, mit verschiedenen Maßnahmen ruhig zu stellen. Aber so löst man die strukturellen Probleme nicht. Wir brauchen Konzepte , die allen Schülern und Lehrern in ganz Bayern zu gute kommen. Dann verbessert sich auch die Situation im Münchner Westen.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Ritter