Frage an Florian Post von Martin F. bezüglich Recht
Guten Tag Herr Post,
die Bevölkerung in Afrika und Arabien wird sich, nach einer Studie der UN, bis 2050 mehr als verdoppeln. Meine Fragen:
- Wie wollen Sie uns vor weiteren Einwanderungswellen schützen
- Wie wollen Sie den Bevölkerungswachstum in diesen Regionen verlangsamen (Neuordnung der Eintwicklungshilfe)
Ich bin nämlich sehr skeptisch, dass das aktuelle Politikpersonal, den ernst der Lage realisiert hat und stark genug ist dagegen zu kämpfen.
MfG
Jaden Hoch
- http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/bevoelkerungsentwicklung-die-grosse-migrationswelle-kommt-noch-14376333.html
- https://www.welt.de/politik/ausland/article131157709/2050-muss-Afrika-zwei-Milliarden-ernaehren.html
Sehr geehrter Herr Hoch,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 14. September, in der Sie mich zu den Themen Einwanderung und Bevölkerungswachstum befragen.
Sie haben recht, dass wir angesichts des Bevölkerungswachstums auf dem afrikanischen Kontinent und dem Nahen Osten vor neuen Herausforderungen stehen. Es ist davon auszugehen, dass bis zur Jahrhundertmitte fast zwei Milliarden Menschen in Afrika leben werden – doppelt so viele wie heute. Wie in den von Ihnen beigefügten Artikeln erwähnt, sind sich die Experten über die genauen Folgen nicht einig. Fakt ist jedoch: Aus den steigenden Geburtenzahlen resultiert ein hoher Jugendanteil. Werden diesen Menschen nur mangelhafte Perspektiven geboten, so stehen die Gesellschaften vor enormen Herausforderungen.
Die Gründe seine Heimat zu verlassen vielfältig: So stellen Kriege und Konflikte akute Ursachen für eine Flucht dar. Sie werden meist noch durch strukturelle Ursachen verstärkt: Armut, Hunger, Verletzungen der Menschenrechte, mangelnde Regierungsführung, Korruption, Klimafolgen und Ressourcenknappheit. Niemand verlässt gern seine Heimat – jedoch erhöht die persönliche Perspektivlosigkeit die Bereitschaft zur Flucht ungemein.
Ich finde, dass wir genau hier ansetzen müssen, denn Menschen brauchen in ihrer Heimat eine Perspektive. Eine Aussicht auf ein gutes Leben. Junge, gut ausgebildete Menschen verlassen ihre Heimat nicht, wenn sie dort für sich eine Zukunft sehen. Nur so, können die Ursachen von Flucht wirksam bekämpft werden. Deshalb müssen eine rasche humanitäre Hilfe in den Flüchtlingslagern der Krisenregionen, die Stabilisierung und Aufbauhilfe in den Herkunftsländern sowie eine langfristige Entwicklungszusammenarbeit entsprechend zusammenwirken.
Allerdings wissen wir auch, dass die Bestrebungen in der Entwicklungshilfe an ihre Grenzen stoßen können. So ist für einige, gerade wenn Krieg, Gewalt oder politische Verfolgung drohen, die Flucht nach Europa der letzte Ausweg. Für mich ist in diesen Fällen klar, dass wir das Grundrecht auf Asyl achten müssen. Zugleich brauchen wir aber auch eine wirksame Rückführung von Flüchtlingen, die in Deutschland keine Bleibeperspektive haben.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Post