Frage an Florian Hahn von Wolfram W. bezüglich Recht
Grüß Gott, Herr Hahn,
bei der letzten BT-Abstimmung in Sachen ´Laufzeitverlängerung von AKWs´ hatten Sie mit "Ja" gestimmt. Unabhängig von den aktuellen, tragischen Ereignissen in Japan war zum Zeitpunkt Ihrer Entscheidung durchaus der fragwürdige Status des AKW Isar I (Bauart, Alter, mangelnde Nachrüstbarkeit, Nähe zum Flughafen FJS und den Ballungszentren Landshut und München etc.) bekannt.
Meine Fragen an Sie:
* Was hatte Sie dazu bewogen, dennoch mit "Ja" zu stimmen ?
* Wie werden sich bei der kommenden Abstimmung verhalten ?
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfram Wolff
Sehr geehrter Herr Wolff,
ich danke für Ihre Nachricht auf Abgeordnetenwatch. Mit großer Sorge verfolgen wir die kritische Lage der betroffenen japanischen Kernkraftwerke. Auch wenn in Deutschland so starke Erdbeben wie in Japan und Tsunamis unbekannt sind, können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Besonders, weil es sich bei Japan auch um ein Hochtechnologieland mit enormen Sicherheitsstandards handelt, müssen wir prüfen, was wir lernen können. Als Konsequenz aus den Katastrophen in Japan muss die Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke erneut überprüft werden.
Deshalb hat die Bundesregierung die Laufzeitverlängerung für drei Monate ausgesetzt. Für diesen Zeitraum bleiben die sieben vor 1980 errichteten Kernkraftwerke abgeschaltet. Es handelt sich dabei um Biblis A und B, Neckarwestheim I, Brunsbüttel, Isar I, Unterweser und Philippsburg I. Zudem bleibt das abgeschaltete Atomkraftwerk Krümmel vom Netz getrennt.
Wir haben bereits im Koalitionsvertrag festgelegt, dass es sich bei der Kernenergie um eine Auslauftechnologie handelt. Daher ist Kernkraft für uns eine Brücke in die Zeit, in der wir Strom komplett aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen können. Den Ausbau dieser Quellen werden wir weiter massiv vorantreiben, um unser Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Nachzulesen ist all das in unserem Energiekonzept, das richtig bleibt, weil darin erstmals ein verlässlicher Weg zur Sicherstellung des Energiebedarfs in der Zukunft beschrieben wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Florian Hahn MdB