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Florian Hahn
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Frage von Philipp M. •

Frage an Florian Hahn von Philipp M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Hahn,

wie viele Bürger vom eher konservativen Lager halte ich den parteilosen, über alle politischen Lager hinaus geachteten Joachim Gauck für den wesentlich besser Bundespräsidenten als den derzeitigen Ministerpräsidenten von Niedersachsen. Herr Gauck ist für mich der fast ideale Kandidat: Geachtet in allen Lagern wegen seiner erwiesenen Integrität, ohne Eigeninteressen, ausgestattet mit Lebenserfahrung, mit eigenen Ideen.

Leider dürfen wir Bürger ja nicht wählen, sondern Sie als unser Bundestagsabgeordneter müssen für uns wählen! Deshalb meine Frage an Sie: Wen werden Sie als Mitglied der Bundesversammlung wählen und warum? Folgen Sie einfach der Parteidisziplin oder treffen Sie eine eigene Entscheidung?

Mit freundlichen Grüßen

Philipp Müller

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CSU

Sehr geehrter Herr Müller,

für Ihre Email und Ihre Frage zu meiner Entscheidung anlässlich der Wahl des Bundespräsidenten danke ich Ihnen sehr herzlich. Als direkt gewählter Abgeordneter für den Landkreis München und Krailling habe ich mir auch diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Jedoch bin ich sehr schnell zu dem Entschluss gekommen, dass Ministerpräsident Christian Wulff der beste Kandidat für dieses höchste Amt in unserem Land ist.

Gerne möchte ich Ihnen meine Gründe darlegen, damit Sie meine Position nachvollziehen können:

1) Christian Wulff kann bereits auf eine herausragende Laufbahn zurückblicken, in der er weit mehr als nur das Handwerk der Politik lernte. Egal ob als Rechtsanwalt, Oppositionsführer, Ministerpräsident, Mitglied des Aufsichtsrates der Volkswagen AG und in vielen anderen Funktionen: er weiß, worauf es ankommt und worum es geht.
2) Christian Wulff war in all seinen Funktionen nie abgehoben und arrogant, sondern hat immer auch Minderheitspositionen berücksichtigt und einbezogen. Für mich muss ein erfolgreicher Bundespräsident Deutschland nicht nur im Ausland repräsentieren, sondern auch die Menschen im eigenen Land mitnehmen und auf Deutschlands Entwicklung so positiv Einfluss nehmen.
3) Christian Wulff steht für ein modernes, weltoffenes, dennoch aber wertebezogenes Deutschland. Er wird ein Bundespräsident sein, der die Probleme von Familien genauso kennt, wie die von Arbeitnehmer und Arbeitgebern. Er wird vermitteln und moderieren, aber auch das entschiedene gestalten der Zukunft unseres Landes anmahnen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass sich der ein- oder andere Bürger einen "unparteiischen" Bundespräsidenten wünscht. Diese Neutralität gibt nicht nur das Grundgesetz dem Amt vor, sondern auch die Amtsführung aller bisherigen deutschen Staatsoberhäupter. Wofür ich kein Verständnis habe, ist, wenn "unparteiisch" mit "unpolitisch" gleichgesetzt wird.

Für mich spricht für Christian Wulff neben vielen anderen Punkten auch, dass er weiß, worauf es in der Politik ankommt. Er hat eine klare Vorstellung davon, welche Weichenstellungen notwendig sind, um unser Land und alle Menschen, die hier leben, in eine chancenreiche Zukunft zu führen. Joachim Gauck ist ein respektabler Kandidat, der auf eine beeindruckende berufliche und persönliche Laufbahn zurückblicken kann. Seine Verdienste um unser Land werde ich nicht schmälern, sondern ich anerkenne sie außerordentlich. Da ich Christian Wulff aber seit vielen Jahren in ganz unterschiedlichen Funktionen erlebt habe und er mich immer beeindruckt hat, werde ich ihn am 30. Juni 2010 mit meiner Stimme in der Bundesversammlung unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Hahn, MdB

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