Frage an Florian Diaz Pesantes von Ang K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Diaz Pesantes,
Ich finde es sehr lobenswert, dass Sie zu den Politikern gehören die zumindest die meisten Fragen beantworten, vielleicht habe ich auch Glück.
mein Sohn besucht zwar erst die 1. Klasse, übrigens einer Privatschule, weil das Bildungssystem in Hamburg dermaßen schlecht ist; aber er kommt irgendwann in eine weiterführende Schule.
Für welche Auswahl, die die Eltern dann haben sollen, setzen Sie sich ein? Elitegymnasium und Resteschule?
Was mache ich wenn mein Sohn
a) nicht gut genug fürs Gymnasium ist oder
b) nicht gut genug sein darf, da er aus einem sozial schwächeren Elternhaus kommt?
Bitte antworten Sie mir schnell, da diese Frage für mich sehr wahlentscheidend ist.
mfG
a.krogh
Sehr geehrte Frau Krogh,
sehr geehrter Herr Krogh:
da ich keine schulpflichtigen Kinder habe, habe ich mich mit dem Thema bislang noch nicht intensiv auseinandergesetzt.
Ich selbst bin in Baden-Württemberg in eine Volksschule und später in ein staatliches Gymnasium gegangen, mein Bruder war auf einer Waldorfschule (privat), mein Adoptivsohn war auf einer gewerblichen Realschule.
Ich war ein ziemlich guter Schüler, habe aber mittlerweile fast alles Gelernte wieder vergessen. Ich wüßte garnicht, woran man die Güte einer Schule messen sollte. Ein Kriterium wäre sicher, ob man einen Abschluß bekommen kann, der einem den Weg zu einem erfüllenden Beruf öffnet. Ein weiteres wäre, daß sich die Kinder und Jugendlichen an ihrer jeweiligen Schule wohl fühlen können und sicher, daß sie Spaß haben am Leben und am Lernen. Ein drittes wäre, daß sie gute Freundschaften schließen können, die vielleicht ein Leben lang halten, daß sie überhaupt lernen, sich zu behaupten und mit anderen Menschen umgehen zu können.
Ich glaube letztlich, daß eine möglichst große Vielfalt an Schulen, Schulformen und Schulträgern der Vielfalt der Anlagen der Kinder am ehesten gerecht werden kann, andererseits bin ich mir ziemlich sicher, daß eine Einheitsschule nur scheinbar gleiche Chancen bieten wird, wirklich einheitlich wird ein Schülerschicksal nicht werden.
Ich weiß nicht, ob ich je Einfluß auf die Gestaltung der Schulpolitik haben werde, vermutlich nicht. Wenn doch, würde ich mich dafür einsetzen, daß jede Schule sich ernst nimmt, ihre Schüler, deren Eltern und die Lehrer. Die Hauptschulen und Realschulen waren bei uns im Schwarzwald nicht schlecht, und haben gute Leute hervorgebracht. Ich bin wirklich traurig, von Ihnen zu hören, daß das Bildungssystem hier so schlecht sei.
Die formale Bildung macht weder den Wert noch das Glück des Menschen aus. Ich hoffe, Sie finden die Zuversicht, daß Ihr Kind seinen Weg meistern wird, egal aus welcher sozialen Schicht es stammt, und egal welchen Abschluß es erreichen wird, und können ihm dabei helfen, ein selbstbewußtes und selbstverantwortetes Leben zu führen.
Vieleicht sollten Sie aber auch weitere Kandidaten meiner FDP befragen, die sich näher mit dem Thema befassen, ich kann Ihnen nur diese sehr persönliche Antwort geben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Florian Diaz
Weitere Fragen an Florian Diaz Pesantes
(...) Der Vorschlag, Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern zur Pflicht zu machen ist durch den Wunsch motiviert, Vernachlässigung von oder Misshandlungen an Kindern wirksam zu bekämpfen und sicher ehrenwert. (...) Ich bin jedoch strikt gegen eine solche Maßnahme aus folgenden Gründen:. (...)