Frage an Filiz (Phyliss) Demirel von Matthias S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Demirel, sehen Sie einen Zusammenhang zwischen vergangenen und zukünftigen Anpassungen der Elb-Fahrrinne und den sich häufenden und höher werdenden Sturmfluten? Und wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang die Meinung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, dass die Bewohner des nördlichen Elbufers (Falkenstein, Blankenese, Nienstedten, Ottensen) verpflichtet seien, sich "in zumutbarem Maße vor Hochwasser selbst zu schützen und insbesondere die Nutzung von Grundstücken den möglichen Gefährdungen anzupassen", es also keinen öffentlichen Hochwasserschutz für Blankenese geben soll? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr Schuldt,
wir sind uns des Hochwasserproblems am nördlichen Elbufer bewusst (siehe die Große Anfrage zum Hochwasserschutz von Dr. Anjes Tjarks 20/ 10597). Konkret haben wir uns aber mit den Folgen einer erneuten Elbvertiefung noch nicht beschäftigt, weil wir davon ausgehen, dass die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts eine weitere Elbvertiefung verhindert. Im Übrigen sehen wir durchaus einen Zusammenhang zwischen der Elbvertiefung und häufigeren und höheren Sturmfluten. Wir gehen davon aus, dass die Fluten durch eine weitere Elbvertiefung und durch den Klimawandel höher auflaufen und dadurch die Sturmflutgefahr steigt. Das hätte u.a. zur Folge, dass die Verschlickung der Hafenbecken und der Nebenflüsse weiter zunähme und damit die jährlichen Kosten für Unterhaltsbaggerungen von jetzt schon über 50 Millionen Euro weiter steigen würden. Wir setzen uns deshalb für die *Schaffung von Poldern* und die *Renaturierung von Uferzonen* ein. Naturschutz an der Elbe ist nicht nur Hochwasserschutz, sondern wirkt auch kostendämpfend.
Mit besten Grüßen,
Susanne Hericks
Referentin für Arbeitsmarkt und Migration
*GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg
**Büro Filiz Demirel, MdHB*