Frage an Filip Heinlein von Frank R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Heinlein,
Wie stehen Sie zu erneuerbaren Energien, insbesondere zu nachwachsenden Rohstoffen? Wie wollen Sie erreichen, dass trotz des intensiven Anbaus von nachwachsenden Rohstoffen die Artenvielfalt in der Natur erhalten bleibt?
In letzter Zeit stehen nachwachsende Rohstoffe hoch im Kurs. Einmal angedacht zur Verwertung von Restern, Abfällen und Überschüssen, wurde viel geplant und gebaut. Nein reichten die vorhandenen Ressourcen nicht mehr aus und es wird Biomasse plantagenmäßig angebaut. Damit produzieren wir grüne Agrawüsten und die Artenvielfalt in der Natur leidet darunter, vor allen die Insekten und insbesondere unsere Bienen (ich bin Imker). Wenn die Artenvielfalt der Insekten und deren Anzahl zurückgeht, hat das eine negative Wirkung auf die Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen. Dazu kommt noch die Gefahr der weiteren und intensiveren Nutzung der "Grünen Gentechnik" und einen übermäßigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und damit zu einer weiteren Chemisierung der Landwirtschaft. Es wird doch keine Nahrung produziert und somit müssen keine Grenzwerte eingehalten werden. hre Frage ein.
Ich stehe regenerativen Energien generell positiv gegenüber (persönlich haben wir auf unserem Haus eine Solaranlage mit einer Leistung von 8,8 Kw und eine Zisterne zur Regenwassernutzung).
Nun aber zum eigentlichen Thema, nämlich Bioethanol. Ich halte diesen Treibstoff für den falschen Weg aus der Klimakrise, da er zum einen die Nahrungsmittelkrise verschärft (durch die Nutzung von Flächen, die eigentlich für die Produktion von Nahrung gebraucht würden) und zum anderen in Ländern wie Brasilien das Abholzen des Regenwalds beschleunigt (da die frei werdenden Flächen für den Anbau von Zuckerrohr u.ä. verwendet werden).
Auch bei Biomasse für die Gasgewinnung sollte man vorsichtiger sein. Wenn diese Biomasse tatsächlich aus "Kompost" besteht, kann ich der Nutzung zustimmen, werden hier jedoch auch Anbauflächen genutzt, um z.B. Mais anzubauen, der dann einfach "verschrottet" wird, finde ich das falsch.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich einer Nutzung von chemischen Pflanzenschutzmitteln sehr kritisch gegenüber stehe. Auch hier lauern Gefahren für das Grundwasser und somit den Menschen.
Natürlich sind das Dinge, über die ich noch Stunden schreiben könnte, aber ich möchte es erst einmal hierbei belassen. Sollten Sie dennoch noch weitere Fragen haben, werde ich diese gerne beantworten.
Hochachtungsvoll, Filip Heinlein