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Ferat Koçak
DIE LINKE
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Frage von Norbert S. •

Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Berlin?

Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Berlin bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?

Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.

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Antwort von
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Ausbeutung ist im Kapitalismus - laut marxistischer Analyse - das normale Verhältnis zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Denn es sind die Arbeitnehmer*innen, die den Reichtum produzieren, aber nicht anteilig danach bezahlt werden. Obwohl sie Waren produzieren, Dienstleistungen anbieten etc. schöpft der Arbeitgeber einen großen Teil des tatsächlichen Verkaufswert ab und bezahlt oftmals nur das allernötigste an Lohn. Dementsprechend sind so gut wie alle Arbeitsverhältnisse in diesem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem Ausbeutung. Das ist erstmal kein moralischer Begriff, sondern eine ökonomische Feststellung. Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der Produktionsmittel vergesellschaftet sind und es eine demokratische Planung von Produktion und Bedarf gibt.

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