Frage an Fares Al-Hassan von Jacob P. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre wichtige Frage, mit der sich seit ihrem Einreichen unsere besten Köpfe auseinandersetzen, zumal sich die Übernahme der Regierungsgeschäfte unmittelbar abzeichnet. Als Vertreter einer anarchistischen Partei möchte ich Ihnen die Frage jedoch gleich zurück geben - wie möchten Sie denn leben? Unter dem Diktat von Konzerninteressen und lobbyorientierten Volksvertretern oder nach bürgernahen Entscheidungen? Meine Wirtschaftspolitik richtet sich radikal an den Interessen aller Lebewesen auf diesem Planeten aus und das bedeutet, dass Sie wahrscheinlich nicht mehr nach Sri Lanka in den Urlaub fahren können, ohne sich Gedanken um Treibhausgase machen zu können. Ebenfalls würden Sie kein antibiotikaverseuchtes Billigfleisch mehr auf Ihr Frühstücksbrot legen dürfen, denn unseren Darmkrebs zu kurieren überfordert das Gesundheitssystem und die Gülleverseuchung hat schon so manches Fleckchen Erde klein gekriegt. Palmöl aus Flussdeltas und Kinderhandgeschürftes Cobalt wäre ebenfalls tabu und ja, wir hätten wahrscheinlich ordentlich Probleme in einer Übergangszeit, müssten den Gucci-Gürtel enger schnallen. Aber so ist das, wenn die Welt am Abgrund steht - einen Schritt weiter und der Abgrund sieht von unten wie ein schöner Berg aus. Wenn Ihnen diese Schritte zu radikal erscheinen, freue ich mich über ein Gespräch mit Ihrer Enkeltochter, die sich in einiger Zeit fragen wird, warum wir damals so radikal gegen die Wand gefahren sind und sie nun in unter der Erde lebt, weil draussen 80 Grad herrschen, nur weil jeder im Jahr 2017 mit seinem 2 Tonnen Auto zur Arbeit gefahren ist, von der man eh kaum lebe konnte ohne Zusatzrente zur Zusatzrente. Ausser den Inhabern der Produktionsstätten natürlich, deren Nachfahren sich aber ein schönes Leben auf der Weltraumstation von Virgin Galactic machen. Aber wie gesagt, unsere besten Köpfe arbeiten daran.

Mit freundlichen Grüßen,
Fares Al-Hassan