Warum waren die populistischen Forderungen und Parolen des Bündnisses Sahra Wagenknecht aus Ihrer Sicht bei der Bundestagswahl nicht populär, reichten nicht zum Einzug in den Bundestag aus?
Warum waren die populistischen Forderungen und Parolen des BSW aus Ihrer Sicht bei der Bundestagswahl nicht populär, reichte jedenfalls nicht zum Einzug in den Bundestag aus?
Wie geht es weiter mit dem BSW, dem Sie wegen der Nähe zur BSW-Namensgeberin und bald-Ex-Abgeordneten Sahra Wagenknecht (https://tinyurl.com/47p4t5yh, https://tinyurl.com/mvjty548) beigetreten sind, nach dem Scheitern bei den Bundestagswahlen?

Sehr geehrter Herr H.,
Ihre Frage enthält zunächst die unbewiesene Behauptung, das BSW sei populistisch. Dies ist ein Vorwurf, der in der Regel von denjenigen erhoben wird, deren Politik nicht besonders populär ist. So hat Herr Kiesewetter (CDU) kürzlich in der Sendung Markus Lanz eingeräumt, dass man die Hunderte von Milliarden für die Aufrüstung Deutschlands im Wahlkampf verschwiegen habe, um das BSW nicht zu stärken.
Gerade wir haben es uns mit unserer Haltung - etwa zum Ukraine-Krieg - nicht leicht gemacht. Denn wer wie wir frühzeitig auf einen Verhandlungsfrieden gedrängt, die Ursachen des Krieges in den Blick genommen und sich gegen die Aufrüstung gestellt hat, ist in der öffentlichen Berichterstattung in der Minderheit. Dennoch lagen wir mit unserer Einschätzung des Kriegsverlaufs richtig. Die Ukraine ist heute in einer deutlich schlechteren Position als zum Beispiel bei den Verhandlungen in Istanbul.
Unser Ergebnis war zudem das beste, das je eine neue Partei bei einer Bundestagswahl erzielt hat.
Beste Grüße Fabio De Masi