Frage an Fabian Schrumpf von Georg P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Schrumpf,
die kassenärztliche Vereinigung macht die Notarztpraxis in Altenessen dicht. „Da das Krankenhaus in Altenessen schließt, unsere Notdienstpraxen aber immer eine Anbindung an den stationären Bereich benötigen, können wir die Einrichtung nicht weiter betreiben." (https://www.borbeck.de/nachrichten-details/es-wird-eng-am-philipp.html)
So werden die Wege zum Notarzt für die meisten im essener Norden deutlich länger. Hinzu kommt, dass auch die Notdienstapotheken in den letzten Jahren immer seltener wurden. Nicht erst seit 2020 werden den Kranken Samstagnacht Apotheken in den Nachbarstädten vorgeschlagen. Gut, wenn ein KfZ zur Verfügung steht – oder genug Geld für ein Taxi. Wem beides fehlt hat an Heßlerstraße oder Bullmannaue am Wochenende künftig die Wahl: Nicht krank oder reif für den Rettungswagen.
Eigentlich war es mal so, dass alle Arztpraxen nächtlich erreichbar waren. Dann wurden sich in der Narbarschaft abgewechselt. Dann wurde ein ganzer Stadtteil von einem Doc versorgt. Das Konzept der Notarztpraxis, die an ein Krankenhaus angegliedert ist, war damals ein deutlicher Fortschritt. Für die Essener*innen kehrt sich der Fortschritt jetzt in einen Nachteil um.
Ich dachte, die Kassenarztpraxen hätten einen Versorgungsauftrag: Die Bevölkerung soll wohnortnah, 24/7 versorgt werden. Ich vermute Kraftfahrzeuge und Geldbeutel spielten bei der Formulierung des Versorgungsauftrags keine Rolle.
Gibt es auf Landesebene die Möglichkeit für alle Menschen im essener Norden die kassenärztliche Versorgung auch an Feiertagen sicher zu stellen?
Dank und Gruß
Georg Paaßen