Frage an Eva Steininger-Bludau von Claudia R. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Steininger - Bludau,
als Familie mit bald zwei schulpflichtigen Kindern in der Grundschule bitten wir Sie, sich für die familienfreundliche offene Ganztagsschule in NRW einzusetzen. Dies beinhaltet für uns, dass wir als Eltern wieder die Möglichkeit erhalten, die OGS nur in der Zeit zu nutzen, in der sie von uns beruflich bedingt auch benötigt wird (bei uns z.B. drei Tage in der Woche). Ich als Mutter arbeite bewusst in Teilzeit, um für meine Kinder da zu sein. Seid diesem Schuljahr ist dies aber aufgrund der starren OGS-Regelung nur noch bedingt möglich.
Zu diesem Thema gibt es auch eine die Petition ´Für eine familienfreundliche Offene Ganztagsschule in NRW´ von Jonas Ohlms:
- Fast 7.500 Stimmen gegen die familienfeindliche Durchsetzung des Erlasses zur 5-Tage-Pflicht in der OGS wurden bislang gesammelt
- Regionale und überregionale Berichterstattung Online, in Zeitungen und im TV ist erfolgt
- Diverse lokale Initiativen schließen sich unserer gemeinsamen Sache an, um den Missstand zentral anzusprechen und kanalisiert an die Landesregierung zu richten
Wir bitten um Stellungnahme und hoffen, dass Sie sich für die in der Petition aufgeführten Belange stark machen.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Ritzmann
Sehr geehrte Frau Ritzmann,
vielen Dank zunächst für Ihre Anfrage an Frau Steininger-Bludau über das Portal "Abgeordnetenwatch". Frau Steininger-Bludau hat mich gebeten, Ihnen darauf zu antworten.
Nach Rücksprache mit der Referentin für den Bereich "Schule" der SPD-Fraktion, Stephanie Küppers, ist es tatsächlich so, dass Eltern, die eine 45-Stunden-Woche gebucht haben, diese auch erfüllen müssen. Dies ist keine neue Regelung, sondern von den Eltern bei der Unterzeichnung der Verträge für die OGS so akzeptiert worden. Diese fehlende Flexibilität basiert auf folgenden Überlegungen:
1) Die OGS ist ein zur Schule ergänzendes Angebot, welches nicht als Verwahranstalt für berufstätige Eltern wahrgenommen und angesehen werden soll. Aus der Schule könne man Kinder auch nicht vorzeitig abholen.
2) Die ErzieherInnen in der OGS sollen Planungssicherheit für Ausflüge oder sonstige Aktivitäten erhalten.
3) Der Personalschlüssel innerhalb der OGS sei nicht so hoch, dass ständig jemand dafür abgestellt werden könne, zu beaufsichtigen, zu welcher Zeit welches Kind von welcher Person abgeholt wird.
Wenngleich eine größere Flexibilität in allen gesellschaftlichen Bereichen gewünscht und erwartet wird, so ist diese an dieser Stelle zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht anders umsetzbar.
Wir bitten Sie um Ihr Verständnis und verbleiben
Mit freundlichen Grüßen
Hendrik Moryson