Frage an Erwin Rüddel von Nina v. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Rüddel,
Wie kommt es, dass der Kohleausstieg erst für 2035/2038 geplant ist?
Steht das nicht total im Widerspruch zum 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens?
Sehr geehrte Frau Linde,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Der Kohleausstieg und die Abfederung des Strukturwandels in den betroffenen Regionen wurden über Monate hinweg in der Kommission „Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung“, der sogenannten Kohlekommission, diskutiert.
Das Ergebnis ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens. Dieser Konsens wird 2023, 2026 und 2029 evaluiert. Wenn die Überprüfungen ergeben, dass die Kriterien und Maßnahmen nicht erfüllt sind, soll bei den Maßnahmen nachgesteuert werden. Hierzu soll die Bundesregierung entsprechende Schritte schnellstmöglich in die Wege leiten. Einen Kompromiss für viele Seiten der Gesellschaft zu schließen heißt aber eben auch, dass nicht jeder sein Ziel durchsetzen kann. Damit Sie sich ein Bild von dem komplexen Kompromiss der "Kohlekommission" machen können, empfehle ich Ihnen, einen Blick in deren Bericht zu werfen unter https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/A/abschlussbericht-kommission-wachstum-strukturwandel-und-beschaeftigung.pdf
Ich persönlich bin der Überzeugung, dass der Kohleausstieg vor dem genannten Endtermin stattfinden wird, weil die technologische Entwicklung bei den Erneuerbaren Energien und ihrer Speicherung rasant voranschreitet.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Rüddel