Frage an Ernst Weidenbusch von Roy H. bezüglich Kultur
Guten Tag Herr Weidenbusch,
die panischen Reaktionen Ihrer Partei von „50 - X“ nehmen immer groteskere Züge an. Letzte Woche nennt „unser“ Innenminister, Joachim Hermann, Computerspiele in einem Atemzug mit Kinderpornografie und Nazipropaganda. Er fordert ein Verbot der (bis dato noch nicht einmal definierten) „Killerspiele“, weil Aufklärung und elterliches Verantwortungsbewusstsein nichts bringen.
Gestern tritt „unser“ Gesundheitsminister Ottmar Bernhard im Radio auf und schmettert die geplante(!) Aufklärungskampagne der Bundesregierung zum Alkohol ab. Ich darf einmal aus dem Interview zitieren:
„Mit 16 Jahren kann man durchaus mal ein Bier trinken. Wir müssen hier überzeugen, Bewusstsein bilden, Verantwortung bilden – das ist viel wichtiger, als mit neuen Regularien zu kommen“
Für mich bedeutet dies, dass Ihre Partei der realen Bedrohung Alkohol mit Aufklärung und guten Worten begegnen will. Dieser Volksdroge Nr. 1 fallen nachweislich mehrere tausend Menschen im Jahr zum Opfer (im Straßenverkehr und durch Straf-/Gewalttaten im Rausch). Das imaginäre „Killerspiel“ soll aber verboten werden, obwohl der Zusammenhang zwischen den extrem seltenen Amokläufen und Spielen nach wie vor nicht wissenschaftlich bewiesen ist.
Könnte es sein, dass Ihre Partei bei diesen Diskussionen einfach nur die Einnahmen aus der Alkoholsteuer im Auge, die Brauereilobby im Nacken und die Wähler am Stammtisch beeindrucken will?
Mit freundlichen Grüßen
Roy Hascher
Sehr geehrter Herr Hascher,
persönlich halte ich "Killerspiele" für überflüssig, genauso wie ein Verbot derselben.
Mit freundlichen Grüßen
Ernst Weidenbusch