Frage an Ernst Weidenbusch von Jeannette T. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Weidenbusch,
im Nordosten der Landeshauptstadt befürworten und planen mehrere Kommunen eine parallele Entlastungsstraße zum Autobahn-Ring A 99. Treibende Kraft ist hier die Gemeinde Aschheim. Hier erhoffen sich die Verantwortlichen eine spürbare Entlastung des Orts-Durchgang-Verkehrs. Auch in den Gemeinden Kirchheim und Feldkirchen erwartet man die vom Verkehrsplaner Harald Kurzak vorhergesagte Verkehrsentlastung ( Quelle: Münchner Merkur "Umland kommt unter die LKW-Räder" - http://www.merkur-online.de/mm_alt/regionen/mnord/art2828,629551 )
Mit dieser Autobahn-Parallele soll der Güter-Verkehr, der die A 99 wegen der Maut meidet und stattdessen auf die Bundesstraße B 471 ausweicht wieder von der Maut-Ausweich-Route verbannt werden.
Während einige Gemeinden auf eine Entlastung spekulieren, befürchtet man weiter nördlich - in Ismaning - dass der Verkehr auf der an der Gemeinde entlang führenden B 471 massiv zunehmen wird ( siehe: "Lärmschutz an der B-471", Münchner Merkur vom 22. April 2008 - http://www.merkur-online.de/regionen/mnord/Michael-Sedlmair-Walter-Stenner-Harald-Kurzak-Autobahnparallele-keyA-99;art8861,892916 ).
- Welche Position vertreten Sie in dieser Angelegenheit?
- Welche Möglichkeiten sehen Sie, hier auf Landtagsebene aktiv zu werden?
- Wäre es nicht sinnvoller statt einer Parallelstraße zur Autobahn - wenn es denn tatsächlich notwendig sein sollte - die A 99 um eine Spur zu erweitern und gleichzeitig den Autobahn-Ring von der Maut zu befreien?
- Werden Sie sich im Landtag für eine Reaktivierung der Pläne für eine Stadt-Umland-Bahn (wie schon mehrfach von der Stadt München vorgelegt und leider von den Umland-Gemeinden immer wieder abgelehnt) einsetzen?
Vielen Dank für Ihre Antwort und schöne Grüße aus Ismaning
Jeannette Treßelt
Sehr geehrte Frau Treßelt,
zu Ihrer Frage betreffend die Autobahn-Parallele zur A 99 darf ich Ihnen wie folgt antworten:
Ich befürworte die Autobahn-Parallele, weil sie in Aschheim, Feldkirchen, Ottendichl, Haar und ggf. Putzbrunn und Hohenbrunn zu einer Entlastung von vielen tausend Menschen führt. Die Annahme, diese Straße sei die Reaktion auf den Mautausweichverkehr, ist nicht zutreffend. Es geht vielmehr darum, die Ortsdurchfahrten von über 10.000 Fahrzeugen des Individualverkehrs pro Tag zu entlasten. Deshalb wurde diese Straße bereits initiiert, lange bevor überhaupt eine Lkw-Maut geplant war. Der von Ihnen befürchtete Güterverkehr als Mautausweichroute muss ggf. durch entsprechende Nutzungsverbote unterbunden werden.
Die Einrichtung der vierten Fahrspur auf der A 99 hat zwar zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses auf der Autobahn geführt, leider jedoch nicht zu einer Entlastung der B 471. Deshalb löst eine Erweiterung der Autobahn auf 10 Fahrspuren das Problem nicht. Für die sog. Stadt-Umland-Bahn werde ich mich nicht einsetzen, sie wird auch von den Gemeinden nicht weiterbetrieben.
Beste Grüße nach Ismaning
Ernst Weidenbusch
PS: Hinsichtlich Ihrer Fragen zu Aero Lloyd habe ich die Gewerkschaft ver.di sofort angeschrieben, bisher jedoch noch keine Antwort erhalten.