Frage an Ernst-Reinhard Beck von Frank S. bezüglich Wirtschaft
Servus Herr Beck,
das eigentliche Thema ist der hohe Ölpreis!
Z.z. wird bei t-online im Forum über die zu hohen Ölpreise und ihre Folgen heiß diskutiert.
Fast jeder ist der gleichen Ansicht - es kann so nicht weiter gehen was die Politik mit der "normalen Bevölkerung" anstellt. Dass dies der Wirtschaft nicht gerade gut tut ist hoffentlich auch Ihnen und Ihren Kollegen bewusst. Es ist nicht nur das Tanken auch die Heizkosten werden weiter steigen! Es geht mit Sicherheit nicht mehr lange und die deutsche Bevölkerung steht vor dem Ruin. Ein Auto zu unterhalten ist langsam Luxus geworden.
Mit der Öffnung der DDR hat eigentlich der ganze Schlamassel angefangen und dann der Euro noch obendrauf!!!!!
Lange Rede kurzer Sinn: Wann senkt die Regierung die Spritpreise, damit Autofahren endlich wieder Spaß macht???
Ihr könnt ja eine Autobahnfignette für alle einführen. Und bitte nicht so kompliziert und aufwendig wie das bei der LKW-Maut war.
Ein schönes Wochenende. Auf eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Frank Stiller
Sehr geehrter Herr Stiller,
ich danke Ihnen für Ihre Frage zu den steigenden Ölpreisen. Wie Sie wissen, wird das Thema derzeit in der Öffentlichkeit stark diskutiert. Dabei wird immer wieder die Forderung formuliert, "die Politik" bzw. die Regierung solle endlich die Spritpreise senken. Leider handelt es sich jedoch um eine sehr komplexe Angelegenheit, der mit einfachen und zum Teil populistischen Forderungen nicht begegnet werden kann.
Auslöser der anhaltenden Ölpreiserhöhungen ist die gestiegene weltweite Nachfrage. Die wachsende Nachfrage aus Schwellenländern wie China und Indien geht einher mit Preisverzerrungen aufgrund weltweiter Spekulationen. Überdies treiben monopolisierte Absatzmärkte die Preise in die Höhe.
Um den Ölpreis zu stabilisieren, bedarf es eines international koordinierten Vorgehens. Es mangelt zurzeit an einer Transparenz der Märkte, und zwar sowohl auf Verbraucher- als auch Produzentenseite, nicht wenige Länder subventionieren den Ölpreis für ihre Bevölkerung, so dass Anreize für Energieeffizienz verpuffen. Daher ist es dringend notwendig, dass sich die Produzenten- und Konsumentenländer an einen Tisch setzen und für mehr Transparenz der Märkte sorgen. Dies entzieht insbesondere der Spekulation den Boden. Die von Saudi-Arabien initiierte Konferenz im Juni war hierzu ein erster Schritt.
In dieser schwierigen Gemengelage haben die Bundesregierung bzw. die Abgeordneten des Deutschen Bundestags nur begrenzten Handlungsspielraum. Wenn sich jedoch Handlungs- und Einflussmöglichkeiten ergeben, so nutzen wir diese. Auch ich betrachte die steigenden Energiepreise mit großer Sorge.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Ernst-Reinhard Beck