Frage an Erika Wiedmann von Harald H. bezüglich Wirtschaft
Wie wollen Sie, bei einem Atomaustieg die Energie für unseren Verbrauch sichern, bis die Alternativen wirken?
Sehr geehrter Herr Hermann,
da ich mein Engagement ehrenamtlich betreibe und - wie Sie sich sicherlich vorstellen können - zur Zeit Einiges los ist, antworte ich Ihnen heute mit etwas Verzögerung - zur Schwachlastzeit :,) - es ist gerade Samstag in der Früh, 5.30 Uhr.
Der Stromverbrauch in Deutschland liegt zu Zeiten der Spitzenlast bei 80 Gigawatt. Bislang können in Deutschland die konventionellen Stromerzeuger, also Kohle-, Gas- und Ölkraftwerke, etwa 70 Gigawatt liefern, 10 Gigawatt die Wasserkraft und weitere 37 Gigawatt steuern erneuerbare Energiequellen bei (Quelle SWR 1). Damit gibt es in Deutschland ohne Atomstrom keine Versorgungslücke. Vielmehr wird teilweise Strom exportiert. Professor Weber vom Fraunhofer Institut Freiburg bestätigt: "Baden-Württemberg braucht keine Kernkraft." (Quelle: SWR, vgl. auch jüngst vom Fraunhofer-Institut Freiburg veröffentlichte Konzeptstudie, die laut SWR1-Meldung vom 17.03.2011 seitens Ministerpräsident Mappus bis nach der Wahl zurückgehalten werden sollte).
Meine Formel zur Sicherung der Stromversorgung lautet„EEE+S“ = Einsparen, Effizienzsteigerung und Erneuerbare Energien plus
Entwicklung der Speichertechnik, zudem Ausbau der Netze.
Der Anteil der ins Ausland exportierten Strommenge und der Anteil der Erneuerbaren Energien ist von 2001 bis heute stetig gestiegen. Die Produktion von Strom aus Wind, Sonne und Wasser wächst sogar so stark, dass er wegen Überproduktion zeitweise nicht mehr ins Stromnetz eingespeist werden kann.Die schwerfälligen Atomkraftwerke blockieren dadurch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, weil sie nicht flexibel heruntergefahren werden können. Es geht um die Entwicklung von geeigneter Speichertechnik.Die Streichung der enormen Subventionierung und Abwälzung von Folgekosten der Atomstromproduktion auf die Allgemeinheit wird zu schnellen Anreizen in den "EEE+S"-Bereichen führen. Somit kann nach und nach auch auf Kohlekraftwerke verzichtet werden. Weitere Fragen beantworte ich Ihnen gerne. Bitte schreiben Sie an info@oedp-dischingen.de.
Mit freundlichen Grüßen nach Niederstotzingen
Erika Wiedmann
Quellen: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=7772458/1adom9c/index.html
http://www.swr.de/contra/-/id=7612/nid=7612/did=7772458/15lauj8/
Infos: http://www.oedp-dischingen.de/category/themen/kernenergie