Frage an Erika Riemer-Noltenius von Johann L. bezüglich Finanzen
Liebe Erika, wir sprachen vor einiger Zeit ueber Wege aus der Verschuldungskrise Bremens, und Du sagtest, der "Roland" koennte wohl zu einer Loesung beitragen. Wuerdest du das hier eventuell einmal naeher erlaeutern? Danke und Gruesse aus Kalifornien, wo ich gegenwaertig bei Tochter und Enkelinnen bin! Gruesse Dein Johann Lohmann
Lieber Jürgen,
Du wirst wissen, dass Geld nichts anderes ist als eine Vereinbarung zwischen Menschen. Es basiert auf den Faktoren Glauben und Vertrauen. So lange ich glaube, dass ich für einen Papierschein den Gegenwert bekomme, der darauf gedruckt ist, so lange funktioniert das System. Es kann in einem lokal begrenzten Rahmen, z.B. im Stadtstaat Bremen neben dem Euro eine Regionalwährung eingeführt werden, mit der alle wirtschaftlichen Leistungen bezahlt werden können, die in Bremen hergestellt werden, z.B. handwerkliche Dienstleistungen. Die Entschuldung beginnt dann, wenn der Senat beschließt, eine solche Regionalwährung einzuführen und damit einen bestimmten Prozentsatz der Beamten- und Angestelltengehälter zu bezahlen. z.B. 10 %. Mit der 10 % gesparten Lohnsumme kann er dann mit der Rückzahlung der Schulden beginnen. Voraussetzung ist eine gute Aufklärungskampagne seitens der Regierung, so dass die Bremer Vertrauen in ihre eigene Währung bekommen. Weltweit gibt es bereits über 4000 Regionalwährungen, allein in Japan über 700. Die bekannteste ist die von Paul Glover im Staate New York eingefühte "Ithaca-hour", die dem Äquivalent von 10 Dollar entspricht. In Ithaca wird jetzt alles mit Ithaca-hours bezahlt, bis auf die Steuern, die noch in Dollar bezahlt werden müssen.
Frohe Ostern und herzliche Grüße aus Bremen
Erika