Frage an Enak Ferlemann von J​onas K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Ferlemann,

als langjähriges MdB, PStS im BMVI sowie als „Bahn-Beauftragter“, wissen Sie, dass Sie an Ihren Aussagen gemessen werden. In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 27.01.2019 haben Sie sich wie folgt zitieren lassen:

„Für 19 Euro quer durch Deutschland, das kann nicht der Normalfall sein.“

Ebenfalls fordern Sie eine Preiserhöhung für Fahrkarten der DB Bahn und als weitere Option den Wegfall bzw. die Reduktion von Sparpreisen/Sparpreis-Kontingenten.

Das wirkt „abgehoben“. Ich habe daher an Sie, als „Bahn-Beauftragter“ und somit Spezialist für Tarife, Aktionen, Rabatte und Fahrkarten, ein paar daran anschließende Fragen:

1) Sind Sie oder eine Person aus Ihrem näheren Umfeld (etwa Familie/Mitarbeiter*innen) schon einmal für € 19,- im Fernverkehr „quer durch Deutschland“ gefahren?

2) Wann haben Sie persönlich (trotz Netzkarte) das letzte Mal ein Sparpreis, Supersparpreis oder Flexpreis-Ticket für den DB-Fernverkehr gebucht?

3) Haben Sie als Experte Tipps für Ihre Wähler*innen, wie diese ‚immer‘ („Normalfall“) für € 19,- durch Deutschland reisen können?

4) Die BILD-Zeitung (https://bit.ly/2WooZzD) rechnet vor: „Mal eben mit der vierköpfigen Familie von Berlin zu Oma und Opa in Köln und wieder zurückzufahren, kann (ohne Bahncard) satte 1000 Euro kosten.“ – Finden Sie die Höhe gerechtfertigt und nachvollziehbar?

5) Laut den letzten öffentlich-verfügbaren Zahlen sind etwa 40% aller Tickets Sparpreistickets. Denken Sie, dass Kunden, die diese aktuell nutzen, auf den Flexpreis umsteigen und so weiterhin mit der Bahn reisen werden?

Als Pendler haben sich durch den „differenzierten Flexpreis“ [sic!] (Einführung Dez. ‘16), das Freigeben von „+City“ (Sep. ‘18) für alle Fernverkehrs-Reisen der DB Bahn und den turnusmäßigen Preiserhöhungen meine Tickets um rund 7% (Sieben) allein seit Dez. ‘16 erhöht.

6) Was ist Ihrer Ansicht nach eine angemessene (oder notwendige) weitere Erhöhung in Prozent?

Mit freundlichen Grüßen
JK