Was konkret ist unter den Begriffen Smart Cities, Smart-City-Stufenplans, Smart-City-Kompetenzzentrums zu verstehen. Welches sind die messbaren Indikatoren und Ziele? Worüber wird abgestimmt?
Sie sagten bei Ihrer Rede im BT, dass Digitalisierung eine Stadt lebenswerter macht. Dies halte ich für einen großen Irrtum Ihrerseits. Es macht Sie vielleicht etwas bequemer und für bestimmte Altersgruppen und technikaffine Menschen leichter, aber auf keinen Fall lebenswerter.
Was eine Stadt lebenswert macht sind: attraktive Geschäfte, gemütliche Bistros und Restaurants,
schöne Häuserfassaden, Parks und begrünte Flächen, gute Verkehrsanbindung, genügend und bezahlbare Parkplätze....
Meinen Sie mit Smart Cities lediglich die Digitalisierung von kommunalen Verwaltungen?
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Frage zu meiner Rede zum Thema Smart Cities und Smarte.Land.Regionen vom 13. März 2024 im Deutschen Bundestag.
Smart Cities und Smarte Regionen sollen den Alltag der Bürgerinnen und Bürger entlasten und vereinfachen. Dazu können moderne Technologien genutzt werden. Aber eben nicht nur.
Deshalb verstehe ich Ihre Bedenken, dass nicht nur Technologie, sondern auch Dinge wie schöne Plätze und grüne Parks wichtig für eine lebenswerte Stadt sind. Auf diesen Aspekt bin ich auch in meiner Rede eingegangen. Eine smarte City soll eine Stadt sein, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger verbessert, die alle Menschen mitdenkt, den Digital Native und die Seniorin, die kein Smartphone besitzt.
In Deutschland gibt es zurzeit 73 Smart-City-Modelkommunen und das Ziel ist es, dass alle 11.000 Kommunen in Deutschland eines Tages smart werden. Der Smart-City-Stufenplan ist also ein Plan, wie man dies umsetzt, Schritt für Schritt, und zwar unter Hinzunahme vieler Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bund, Ländern, Kommunen, aber auch aus der Zivilgesellschaft.
Das Smart-City-Kompetenzzentrum ist eine Organisation, die dabei hilft, diese Pläne umzusetzen. Das Kompetenzzentrum soll vor allem bestehendes Wissen bündeln und dieses auch vermitteln können sowie als Vernetzungsstelle zwischen Bund, Ländern und Kommunen dienen.
Um den Erfolg zu messen, schauen wir uns Dinge an wie saubere Luft oder ein reduzierter Energieverbrauch. Ziel ist es, das Leben für alle Einwohner angenehmer zu machen. Dabei ist die Digitalisierung der kommunalen Verwaltung ein wichtiger Aspekt. Aber auch hier muss der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht nur auf die Digitalisierung gesetzt werden.
Dabei kann eine Stadtplanung helfen, die näher am Menschen orientiert ist. Diese Stadtplanung sollte darauf abzielen, städtische und ländliche Räume inklusiver, sicherer und gerechter für Menschen aller Geschlechter zu gestalten, indem sie die unterschiedlichen Erfahrungen der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigt.
Weitere Informationen zum Thema Smart Cities finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB): https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/staedtebau/smart-cities/smart-cities-node.html
Mit freundlichen Grüßen
Emily Vontz