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Frage von Jürgen B. •

Frage an Elke Twesten von Jürgen B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Hallo Frau Twesten,

in Diskussionen wäre es hilfreich, nähere Infos zur Massentierhaltung zu erhalten. Hier würden mich insbesondere Tierzahlen interessieren, ab der man von Massentierhaltung sprechen kann/darf, z.B. 100 Kühe, 500 Schweine oder 2000 Hähnchen oder ab wann?

Mit freundlichen Grüssen
Jürgen Blanken

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Blanken,

Massentierhaltung oder auch beschönigend Intensivtierhaltung genannt, ist per Definition der Welternährungsorganisation FAO eine überwiegend landlose Tierproduktion meist nur einer einzigen Tierart in ländlichen Großbetrieben mit nicht ausreichenden verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen, um die benötigten Futtermittel selbst zu erzeugen. Das primäre Ziel ist dabei die größtmögliche Erhöhung des erwirtschafteten Ertrages. Die Tiere leben dabei auf engstem Raum in sehr großen Beständen unter auf qualvollen Bedingungen.

Laut einer Studie von Prof. Spiller von der Uni Göttingen sehen 90 % der Verbraucher ab 5000 Hühnern, 1000 Schweinen und 500 Rindern eine Massentierhaltung.

Neben der Zahl der Tiere, ist für die Definition der Massentierhaltung auch die Haltung entscheidend. Es ist etwas anderes, ob 1000 Freilandhühner gehalten werden, oder 1000 Hühner im engen Stall oder Käfigen mit 25 Tieren pro m³. Daher plakatieren wir ja auch "Ernährung ist eine Frage der Haltung". Wir wollen den Tieren deutlich mehr Platz für ihre Grundbedürfnisse geben und auf brutale Eingriffe wie Schnabelamputationen, Ringelschwanzabschneiden und Ferkelkastration ohne Betäubung verzichten, wie es auch der Tierschutzplan von Minister Lindemann vorsieht, aber nicht umsetzt.

Rechtlich wollen wir die industrielle Massentierproduktion nicht mehr baurechtlich privilegieren. Als Grenze schlagen wir, wie viele Kommunen, die jetzt vorhanden Gesetzesdefinition nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BIMSCH) vor. Danach unterfallen große Tiereinheiten ab 30.000 Masthühnern, 1500 Schweinen und 600 Kühen, nicht mehr dem einfachen Baurecht, sondern dem Bundesimmissionsschutzgesetz.

Gefördert werden soll nur noch eine art- und umweltgerechte Tierhaltung, aber nicht Großschlachthöfe und Megakonzerne.

elke twesten MdL Bündnis 90/Die Grünen