Frage an Elke Thomas von Janosch R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Thomas,
ich las in Ihren Antworten weniger Sachliches und umso mehr zu gewünschten Höflichkeitsformen und anderem.
Ich habe die CDU erstmalig gewählt und hätte mir profilierte Politiker gewünscht, die zur Durchsetzung der Bürgerinteressen über eine gewisse Robustheit verfügen - zumal der seit 2 Jahren recht forsche Ton in der Bürgerschaft dies zur Durchsetzung der Interessen sicher nötig macht.
Halten Sie den Ton der Auseinandersetzung für essentiell oder sind Ihnen die durchzusetztenden Wählerinteressen und Sachfragen wichtiger?
Ich bedanke mich herzlich für Ihre Antwort.
mfg rose
Sehr geehrter Herr Rose,
1. zunächst einmal beglückwünsche ich Sie zu Ihrer Entscheidung, die CDU gewählt zu haben.
2. Sie haben recht, wenn Sie auf einen forschen Ton in der Bürgerschaft aufmerksam machen - dieser ist jedoch nicht mein Stil. Nun mögen Sie recht haben, wenn Sie meinen, dass ein Politiker nicht zu dünnhäutig sein sollte, gleichzeitig gebe ich aber zu bedenken, dass in den bürgerschaftlichen Ausschuss-Sitzungen ein durchweg kollegialer Ton herrscht und dass es in
Plenarsitzungen ein Präsidium gibt, dass nicht davor zurückschreckt, gemäß der Geschäftsordnung der Bürgerschaft unparlamentarisches Verhalten mit
Ordnungsrufen zu ahnden. Somit ist man auch hier vor Auswüchsen der Polemik geschützt. Aber müssen wir immer hart miteinander reden?
Und nun zu Ihren eigentlichen Fragen.
Meinen Sie wirklich, dass man nicht auch andere Umgangstöne berücksichtigen sollte? Es gibt ein schönes Sprichwort, das lautet "der Ton macht die Musik ", dem ich voll und ganz zustimme. Nun kann ich hier ungehöriges Verhalten nicht verhindern, aber niemand kann verlangen, dass ich mir alles gefallen
lassen muss. Ich habe übrigens auch die Hoffnung, dass sich viele Leser die unqualifizierten Beiträge ansehen (das gilt übrigens nicht nur für die, die mich angreifen) und dass diese dann die Schreiber selbst ein entsprechendes Licht rücken.
Ich meine, mit Polemik und Beschimpfungen erweist man seinem eigenen Anliegen einen Bärendienst und behindert die Durchsetzung seiner Interessen.
Zu Wählerinteressen und Sachfragen: Sachfragen haben nun einmal die Eigenschaft, dass man SACHLICH darüber diskutieren muss, insofern gehen hier Umgangsform und Sachfragen in eine Richtung.
Bezüglich der Wählerinteressen muss man (aber da sage ich Ihnen wohl nichts neues) eine Abwägung treffen. Es gibt nun einmal Interessenkonflikte, wie
z.B. bei der Bezahlung und der Versorgung im öffentlichen Dienst. Die einen Wähler haben ein Interesse daran, dass ihre Versorgung erhalten bleibt, die anderen Wähler haben ein Interesse an einem ausgeglichenem Staatshaushalt. Im konkreten Fall habe ich meine Abwägung zugunsten des ausgeglichenen Haushalts getroffen.
Mit freundlichen Grüßen
Elke Thomas