Frage an Elke Reinke von Ralf-G. F. bezüglich Familie
Guten Tag Frau Reinke,
Ich habe Ihre Kollegin Frau Zypries angeschrieben, weil mir eine Äußerung nicht zusagt. Gern würde ich auch Ihre Meinung hören, insbesondere, weil meine Tochter in ihrem Wahlkreis als Unterhaltsgeisel festgehalten wird.
Ich schrieb Frau Zypries:
Sie streiten - auf den konkreten Fall Görgülü angesprochen - vehement ab, Deutschland sei kein Rechtsstaat?
Sie verweisen auf Einzelfälle? Auf Sachsen-Anhalt, dem Bundesland, wo besonders häufig Kinder von ihren Müttern grausam getötet werden? (unvollständige Fallsammlung auf www.papa-ralf.de/27294.html)
Wie kommt es dann, dass laut ihrer eigenen Untersuchung spätestens zwei Jahre nach Trennung/Scheidung der Eltern jedes zweite Kind keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat? (Prof. Proksch)
Fragt ein Vater, der sich seit 8 Jahren mit einer "Mutter" um nichts weiter als um Besuche seiner inzwischen 10-jährigen Tochter streiten muss.
Wegen Faulheit und Ignoranz der Justiz diese vor 5 1/2 Jahren zuletzt bei sich und seinem Sohn zu Besuch hatte, seit 2 Jahren, 31 Wochen und 5 Tagen sie weder gesehen, noch gesprochen hat.
Oder ist das auch nur eine Eigenheit Sachsen-Anhalts?
Bedeutet Rechtsstaatlichkeit, wenn die Tochter vielleicht mit Volljährigkeit den Vater besuchen darf?
Papa-Ralf
Sehr geehrter Herr Fuchs,
vielen Dank für Ihre Fragen. Die Probleme des Umgangs- bzw. Sorgerechts sind sehr komplex. Es gibt eine Menge von Fällen, denen Recht bzw. Rechtspraxis gewiss nicht immer gerecht werden. Die konkreten Einzelfälle sind uns jedoch nicht immer bekannt, und deshalb ist es für Außenstehende nicht oder nur äußerst schwer möglich, sie angemessen zu beurteilen.
Prinzipiell setzt sich DIE LINKE für eine Verbesserung der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe ein, das heißt für eine Verbesserung der sozialstaatlichen Angebote. Somit sollen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien gerade auch in familiären Umbruchphasen effektivere Unterstützung und Beratung bzw. Vermittlung geleistet werden.
Die Kürzungspolitik der vergangenen Jahre hat besonders die Kinder- und Jugendhilfe schwer getroffen. Diesen Sozialabbau wollen wir rückgängig machen. Stattdessen sollten niedrigschwellige Angebote im sozialen Nahraum für alle Familien zur Verfügung gestellt werden.
In die Diskussion um die Reform des Unterhaltsrechts hat DIE LINKE die Forderung nach Erhöhung des Mindestunterhaltes für Kinder eingebracht und die Gleichstellung geschiedener und nichtehelicher Eltern beim Unterhalt gefordert.
Nach Auffassung der LINKEN sollten beim auch beim Unterhalt Kinder und Eltern nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Meinung von Kindern muss gerade in hochstreitigen Umgangsfällen gehört werden und zählen.
Zur Positionierung der Fraktion DIE LINKE. zum Unterhaltsrecht können Sie sich unter http://www.linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1715268667 informieren.
Freundliche Grüße
Elke Reinke