Frage an Elisabeth Winkelmeier-Becker von Annette H. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Winkelmeier-Becker,
gegen die ungerechte Stichtagsregelung bei der Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rentenversicherung protestiere ich ausdrücklich.
Unsere zwei Kinder sind 1981 und 1984 geboren und fallen damit unter diese ungerechte Stichtagsregelung . Ich halte es für ungerecht, wenn Kinder, die nach 1992 geboren sind 3 Entgeltpunkte in der Rentenversicherung erhalten und wir für unsere Kinder nur jeweils einen Punkt erhalten. Dem Staat muss die Erziehungsleistung gleich viel wert sein, egal ob das Kind 1992 oder 1990 geboren wurde. Auch die Kindererziehungszeiten weichen deutlich voneinander ab. Die anrechenbaren Zeiten betragen bei Geburt eines Kindes vor 1992 nur 12 Monate und bei Geburt nach 1992 36 Monate.
Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, die bessere Anerkennung der Erziehungszeiten umzusetzten, um eine Rentengerechtigkeit zwischen den Generationen herzustellen.
Ich möchte nun von Ihnen wissen, wann ich mit einer Umsetzung dieser Vereinbarung und damit einer Gleichbehandlung rechnen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Annette Hagenkötter
Sehr geehrte Frau Hagenkötter,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rente war eine wichtige Initiative der CDU; sie wurde unter dem damaligen Familienminister Heiner Geißler durchgesetzt und ist ein wichtiger Beitrag im Rahmen der Generationengerechtigkeit und des Lastenausgleichs zwischen Menschen mit und ohne Kinder. Stichtagsregelungen sind bei neu eingeführten finanziellen Leistungen oft problematisch und werden als ungerecht empfunden, so z.B. auch bei der Einführung des Elterngeldes. Das gilt auch für die Einführung von Rentenansprüchen für Kindererziehung. Vielleicht gelingt jetzt eine nachträgliche Verbesserung für die Mütter der vor 1992 geborenen Kinder, die Zeiten der Kindererziehung für alle Kinder bei der Rentenversicherung gleich anzurechnen. Die Frauenunion hat das Thema ja aufgegriffen, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) haben eine Unterschriftenaktion gestartet. Unterstützen Sie doch auch deren Initiativen durch Ihre Unterschrift!
Freundliche Grüße
Elisabeth Winkelmeier-Becker