Frage an Elisabeth Motschmann von Harald O. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Motschmann,
die Organspendebereitschaft (d.h. die Personen, die sich tatsächlich Explantieren lassen würden und nicht nur Transplantationen z.B. auch Lebendtransplantationen ganz allgemein gut finden!), ist nach einer aktuellen Umfrage der Barmer Krankenkasse von 56 Prozent der Befragten im Jahr 2018 auf 42 Prozent der Befragten im Mai 2019 gefallen https://www.zeit.de/news/2019-05/24/barmer-umfrage-bereitschaft-zur-organspende-laesst-nach-20190524-doc-1gv13k .
Ein Einbruch innerhalb eines Jahres um 25 Prozent, d.h., dass eine Person von vier Personen nicht mehr spenden möchte?
Im Zusammenhang mit der aktuellen Organspendedebatte speziell der Widerspruchslösung, was schliessen Sie daraus?
Verweigern Sie sich einem mit Honorarmitteln (Geld) geförderten, umfassenden Ausbau von organprotektiven Therapien um die Organfunktion von Patienten zu erhalten und mittel- bis langfristig zu verbessern? Wenn Nein, was haben Sie dafür bereits veranlasst?
Wurde im Bundestag zumindest einmal darüber diskutiert - unter Einbeziehung von Experten die nicht aus der Transplantationsindustrie und der Pharmaindustrie kommen oder von diesen lobbyiert werden - dass organprotektive Therapien die einzig wirksame medizinische Therapie darstellen, um die Anzahl der Menschen auf der Organwarteliste zu verringern und das furchtbare Leiden von Explantierten und deren Angehörigen zu verhindern?
Mit freudlichen Grüßen
H. O.
Sehr geehrter Herr O.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die anhaltende Diskussion rund um das Thema Organspende zeigt die Komplexität dieser Thematik.
Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betont deshalb zu Recht, wie wichtig es ist eine umfassende Informationsarbeit zu leisten. Insofern ist es sinnvoll das Thema bereits in Schulen Jugendlichen zu vermitteln. Schließlich zeigen die von Ihnen genannten Umfragen auch, dass viele Bürgerinnen und Bürger insbesondere Vorbehalte gegenüber der Organspende haben, da sie sich oft unzureichend informiert fühlen, um sich für oder gegen eine etwaige Organspende zu entscheiden.
Überdies halte ich die von Jens Spahn präferierte Widerspruchslösung für sinnvoll. Einerseits können wir so die Zahl der potentiellen Spender massiv erhöhen, zum anderen muss sich so jeder Einzelne mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei steht es zweifelsohne jedem frei, sich gegen eine Organspende zu entscheiden.
Im Hinblick auf die angesprochenen organprotektiven Maßnahmen, so kann ich Ihnen versichern, dass auch hierzu Experten aus allen medizinisch relevanten Bereichen gehört werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Elisabeth Motschmann