Frage an Elisabeth Motschmann von Rosi B. bezüglich Umwelt
Hallo,
wie stehen Sie zur Massentierhaltung?
Ist es nicht endlich an der Zeit, diese entsetzlichen Zustände zu beenden?
Gerade die CDU/CSU will davon kaum etwas wissen!
Nicht nur, dass hier unschuldige schmerzfühlende Lebewesen wie Sachen
behandelt werden - es belastet die Umwelt in hohem Maße und gefährdet
immer mehr unsere Gesundheit!
Nicht weit von Bremen werden zigtausende Tiere täglich gemästet, gequält, geschreddert, vergast.
Für all das hat ein Herr Wesjohann sogar ein Bundesverdienstkreuz bekommen ...
Das ist ein unhaltbarer Zustand, der von immer mehr Menschen wahrgenommen wird.
Christlich-demokratisch? Können Sie, Frau Motschmann, als Ehefrau eines Pastoren das alles mit Ihrem Gewissen vereinbaren?
MfG R. B.
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 04. August 2017 die ich Ihnen gerne beantworte: Für den oft angeführten Begriff der „Massentierhaltung“ gibt es keine schlüssige Definition – weshalb ich mich von diesem Begriff lösen möchte. Das Tierwohl ist nicht ausschließlich von der Bestandsgröße abhängig, sondern von den Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden.
Die CDU/CSU-Fraktion steht voll hinter dem Ziel, Leben und Wohlbefinden der Tiere zu schützen. Der Kernsatz des Tierschutzgesetzes ist: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen." Es umfasst die grundsätzlichen Vorschriften zur Tierhaltung, zur Schlachtung, zu Eingriffen und Versuchen an Tieren sowie zahlreiche Regelungen zur Zucht und zum Handel mit Tieren. Hierbei handelt es sich um geltendes Recht - bei der Einhaltung dürfen deshalb keinerlei Kompromisse gemacht werden - da stimme ich Ihnen gänzlich zu.
Dennoch müssen in der Nutztierhaltung Erzeugungsbedingungen von den Tierhaltern umsetzbar und wirtschaftlich tragbar sein. Einseitige gesetzliche Verschärfungen führen in aller Regel nicht zu mehr Tierschutz, sondern zum Ausscheiden von kleineren und mittleren Betrieben aus der Tierhaltung, zur Konzentration der Tierhaltung in der Hand von Investoren und zur Verlagerung von Tierschutzproblemen ins Ausland. Deshalb fördert die CDU/CSU-Fraktion die Forschung, geben den Bauern finanzielle Anreize für tiergerechte Ställe und betreiben Verbraucheraufklärung.
Sehr geehrte Frau B., ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Antwort die Position der CDU/CSU-Fraktion etwas näherbringen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Elisabeth Motschmann