Frage an Elisabeth Motschmann von Hauke K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Frau Motschmann,
Flüchtlingspolitik ist ein beherrschendes Thema in ganz Europa. Wie ist Ihre Position zum Themenkomplex "Flüchtlinge in Bremen", sowie inbesondere die Frage nach der zentralen bzw. dezentralen Unterbringung von anerkannten Flüchtlingen.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Flüchtlinge, die ich Ihnen gerne beantworte.
Derzeit verlassen immer mehr Menschen auf Grund von Gewalt und Bürgerkriegen ihre Heimatländer, um in Europa ein neues Leben zu beginnen. Im Jahr 2014 kamen etwa 2.400 Flüchtlinge im Land Bremen an. Für 2015 werden bis zu 5.000 Menschen erwartet. Viele dieser Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche, die in Deutschland unter dem besonderen Schutz des Kinder- und Jugendrechts stehen. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist für uns als CDU Bremen eine humanitäre Verpflichtung, der wir uns selbstverständlich stellen wollen. Realistischer Weise wird ein Großteil der jetzt als Flüchtlinge zu uns kommenden Menschen, dauerhaft hier leben. Insofern wollen wir allen Zuwanderern und Flüchtlingen die Chancen zu sozialem Aufstieg, zur Teilhabe und zur Mitgestaltung unseres Landes aufzeigen.
In meinen Augen, sehr geehrter Herr K., kann diese Integration nur gelingen, wenn die Flüchtlinge unter Beteiligung der Anwohner und der zuständigen Ortsbeiräte zeitnah in den Quartieren untergebracht werden. Eine Unterbringung in Wohnungen ist dabei anzustreben, da ein längerer Aufenthalt in der überbelegten Zentralen Aufnahmestelle des Landes Bremen eine schnelle Integration behindert.
Kinder und Jugendliche, die alleine oder mit ihren Familien zu uns kommen, müssen zudem so früh wie möglich ins deutsche Bildungssystem und in Sprachförderungsmaßnahmen aufgenommen werden. Für mich ist klar, dass für Kinder und Jugendliche keine Wartezeiten auf eine Beschulung mehr entstehen dürfen. Zudem halte ich es für wichtig, die Teilhabe von Flüchtlingen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu stärken. Viele Menschen, die zu uns kommen, verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder haben ein Studium absolviert. Diese Qualifikationen zugewanderter Fachleute dürfen wir nicht verschwenden.
Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass es unsere Pflicht ist die Akzeptanz für Flüchtlinge und das große Engagement vieler Bremerinnen und Bremer für diese Menschen zu erhalten. Das kann nur gelingen, wenn diejenigen, die aus sicheren Herkunftsländern zu uns kommen und diejenigen, die unser Rechtssystem missachten und erheblich straffällig werden, schneller und konsequenter als bisher in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden.
Ich hoffe Ihnen meine Positionen zu diesem Thema ein wenig näher gebracht zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Motschmann