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Elisabeth Motschmann
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Frage von Alexander B. •

Frage an Elisabeth Motschmann von Alexander B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Motschmann,

Sie sind Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung "Ja zum Leben". Die Vorsitzende Ihrer Stiftung, Johanna Gräfin von Westphalen, äußerte 2011, dass Kondome weder verhüten noch Geschlechtskrankheiten verhindern würden ( vgl. http://www.queer.de/detail.php?article_id=13572 ). Dies sei "Propaganda der Homosexuellen-Lobby", was immer das sein mag. Ihre Stiftungs-Kollegin, Gloria von Thurn und Taxis, ist für ähnliche Aussagen bekannt.
Sie äußerten ja in letzter Zeit, dass sich ihre Positionen zu ausgelebter Homosexualität verändert hätten. Allerdings ist nun eine moralische Haltung zu einer Lebensweise etwas anderes als naturwissenschaftliche Bewertung der Durchlässigkeit eines Materials und nicht unbedingt von demselben Sinneswandel erfasst.

Stimmen Sie der Meinung der Gräfin von Westphalen zu, dass es sich bei der Wirksamkeit von Kondomen lediglich um Propaganda handelt?

Falls ja: Wie stehen Sie dazu, dass die Jugendorganisation Ihrer Partei mit dem Verkauf dieser demnach völlig unnützen und gefährlichen Kondome Geld verdient ( http://www.junge-union.de/shop/sonderangebote/strandparty-paket/ )?

Falls nein: Halten Sie es für richtig, durch diese organisatorische Nähe und Zusammenarbeit eine Zustimmung zu dieser wissenschaftlich widerlegten Theorie (vgl. wissenschaftl. Studie: http://europa.eu/rapid/press-release_IP-03-1410_de.htm ) nahezulegen; offenbar sich von dieser auch nicht zu distanzieren?

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berberich

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Berberich,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf abgeordnetenwatch.de. Gerne erkläre ich Ihnen, wieso und warum ich Mitglied in der Stiftung „JA zum Leben“ bin. Die Stiftung „JA zum Leben“ setzt sich u.a. für den Schutz des menschlichen Lebens ein und unterstützt insbesondere Schwangere in Not und angehende Eltern in schwierigen Lebensverhältnissen. Ziel ist es, das Bewusstsein der Einmaligkeit eines jeden Menschen und der Unersetzbarkeit von Familie zu stärken und beispielsweise Schwangeren, die das Gefühl haben, in einer ausweglosen Situation zu sein, Lösungswege aufzuzeigen.
Angesichts der neusten Studien, die einen Rückgang von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland dokumentieren, zeigt sich, dass solche Arbeit wichtig und vor allem erfolgreich ist. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im letzten Jahr (2013) 3,8 Prozent weniger Abtreibungen als im Vorjahr (2012) - das ist definitiv ein Erfolg.

Johanna Gräfin von Westphalen gehört dem Vorstand der Stiftung „JA zum Leben“ an, während ich Mitglied im Stiftungsrat bin. Der Stiftungsrat entscheidet in allen grundsätzlichen Angelegenheiten und prüft die Arbeit des Stiftungsvorstands.
Johanna Gräfin von Westphalen kenne ich lange und schätze sie sehr. Das heißt jedoch nicht, dass ich in allen Punkten mit ihr übereinstimmen muss. Ich habe meine eigene, evangelisch geprägte Meinung und Johanna Gräfin von Westphalen vertritt den katholischen Standpunkt. Ich denke, je mehr unterschiedliche Meinungen und Persönlichkeiten in einer Stiftung vertreten sind, desto erfolgreicher kann sie sein, solange ein gemeinsames Ziel verfolgt wird.
Mit der Mitwirkung in der Stiftung "JA zum Leben" leiste ich einen Beitrag zu einer kinder- und familienfreundlichen Gesellschaft. Die Stiftung möchte insbesondere die nachwachsenden Generationen in ihrem Kinderwunsch ermutigen, bestärken und unterstützen. Und das finde ich gut so.

Lieber Herr Berberich, ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen soweit beantworten und verbleibe

mit freundlichem Gruß

Elisabeth Motschmann